Bogota bis Medellin – rund um die Grossstädte

Wir erreichen die Hauptstadt von Kolumbien, Bogota, wo wir Rosie mal wieder für ein Apartment eintauschen. Sabrina kommt uns spontan besuchen und landet morgen in Bogota. Daher haben wir uns entschieden für drei Tage ein Airbnb im Stadtzentrum zu mieten. Das Airbnb bekommt man zum Spottpreis, ist aber trotzdem sehr hübsch eingerichtet. Heute haben wir aber nicht viel Zeit zum Chillen, denn wir sind noch auf Mission, um unsere Glühkerzen zu finden! Hier in der Hauptstadt besteht die grösste Hoffnung die passenden Teile zu finden. Es gibt hier ein ganzes Viertel, wo sich ein Autoteilehändler an den nächsten reiht. Hier sollte man alles finden! 2 Stunden später sind wir jedoch nicht mehr ganz so optimistisch… wir sind von einem zum nächsten gelaufen und haben uns üüüberall durchgefragt. Jeder sagt immer sofort “si, claro” und dann haben sie aber doch nicht die richtigen Glühkerzen. Es ist extrem frustrierend! Irgendwann geben wir auf und machen uns auf den Weg zurück zu unserem Airbnb, wo wir die Suche online fortsetzen.

Am nächsten Morgen gehen wir erstmal ausgiebig frühstücken, denn hier in Bogota gibt es unzählige leckere Bäckereien. Croissants, Zimtschnecken, Cruffins und richtiges Brot à la europäischer Standard. Dazu noch guter kolumbianischer Kaffee. Wir sind happy! Am Nachmittag schauen wir uns nochmals nach Glühkerzen um – erfolgslos. Gegen Abend machen wir uns dann auf den Weg zum Flughafen, um Sabrina abzuholen. Es dauert eine ganze Weile bis sie durch die Immigration und den Zoll ist, aber umso schöner der Moment, wo wir uns endlich wieder in die Arme schliessen! 🙂 Es ist ziemlich genau ein Jahr her seit wir uns in der Schweiz verabschiedet haben.

Am Tag darauf gehen wir erst wieder lecker frühstücken, bevor Sabrina und Vanessa zu zweit etwas die Stadt erkunden und sich ausgiebig unterhalten und in jeglichen Bereichen ihres Lebens updaten. Wir verbringen einen gemütlichen Tag mit etwas Shopping und Essen. Dario nutzt die Zeit, um endlich unsere Glühkerzen zu organisieren. Wir bestellen sie nun aus Saudi Arabien nach Ecuador, wo wir ein “Safe House” haben. Es dauert noch etwa 3 Wochen bis wir dort ankommen, dafür sollte die Zeit hoffentlich reichen, damit das Paket ankommt. Übrigens hatten wir natürlich auch noch geschaut, ob Sabrina uns die Glühkerzen nicht einfach aus der Schweiz mitbringen kann. Da sie aber so spontan auf Besuch kam, hat die Zeit nicht mehr gereicht diese in der Schweiz zu organisieren. Dafür hat uns Sabrina aber mit all unseren Lieblingsleckereien aus der Schweiz versorgt – Zweifel Chips, Ragusa, Balisto, Lindt und Ovo Schoggi, Biberli und Rösti :-))))

Einen weiteren Tag verbringen wir noch damit die Altstadt von Bogota zu erkunden. Wir spazieren durch die Gassen und trinken Kaffee. Das Klima hier ist relativ angenehm tagsüber mit um die 25 Grad, aber abends wirds ziemlich kalt, da die Stadt doch auf etwa 2’700 Meter liegt. Am Abend treffen wir uns mit einem Bekannten, den wir vor ein paar Wochen in Cocuy kennengelernt haben. Er zeigt uns das “Ausgangsviertel”, wo alle Bars und einige coole Restaurants sind. Nach ein paar Bier im Irish Pub will er uns unbedingt ein typisch kolumbianisches Restaurant zeigen. Sein Bruder und dessen Freundin stossen ebenfalls dazu. Wir müssen alle möglichen lokalen Gerichte probieren und verlassen das Lokal übervoll. Wir lassen den Abend in einer weiteren Bar mit ein paar Aguardientes (typischer Schnaps von Kolumbien) und Bier ausklingen.

Wir alle spüren etwas die Folgen der Nacht zuvor und auch der Magen spielt nicht ganz mit. Leider heisst es heute Abfahrt – hoffentlich kommt das gut. Wir räumen unser ganzes Zeug inklusive unseres neuen Gasts ins Auto und fahren los. Wir fahren von Bogota in Richtung Westen. Unser grobes Ziel ist die Kaffeeregion zwischen Bogota und Medellin. Erstmal geht es einige Höhenmeter runter und wir sind gespannt wie heiss es wird. Wir finden einen gemütlichen Platz in der Nähe von Ibagué, mit einem Pool und etwas komischen Besitzern. Wir geniessen den restlichen Abend im Pool und mit leckerem Abendessen. Sabrina ist schon etwas nervös vor ihrer ersten Campingnacht im Auto. Sie wird bei uns unten im Auto schlafen, während wir oben schlafen. Sie ist schon die vierte Person, die bei uns im Auto schläft, daher sind wir überzeugt, dass es klappt.

Zum Glück erwachen wir am nächsten Morgen alle erholt und Sabrina hat auch gut geschlafen. So können wir sie hoffentlich noch für ein paar Nächte Camping überzeugen 😉 Nach dem Frühstück und erneutem Plantschen im Pool fahren wir weiter nach Toche. Hier finden wir einen richtig coolen Camping. Der Platz ist mitten im Grünen neben einem Fluss umgeben von Hügeln. Das Beste daran ist aber unser eigener natürlicher Jacuzzi! Hier in der Nähe ist ein Vulkan und daher gibt es warmes Thermalwasser. Auf diesem Grundstück ist ein kleines Loch, wo das warme Wasser herausquellt. Das Loch bzw. Pool ist gerade genug gross, um sich zu dritt rein zu setzen. Wie cool ist das denn!

Wir wollen uns noch etwas bewegen und beschliessen den Friedhof des Dorfs zu besuchen. Hört sich vielleicht merkwürdig an, aber die Besitzerin des Grundstücks hat ihn uns mehrfach empfohlen, daher entscheiden wir uns das mal anzuschauen. Der Spaziergang entpuppt sich eher als Wanderung, da der Friedhof ganz schön erhöht liegt. Ausser Puste und verschwitzt kommen wir oben an. Der Friedhof erinnert etwas an eine Horrorfilm-Kulisse. Es ist jetzt nicht weltbewegend, aber immerhin haben wir uns etwas bewegt. Und scheinbar ist dies einer der ältesten Friedhöfe, die es gibt.

Am nächsten Morgen machen wir uns bereit für eine etwas abenteuerliche Fahrt. Unser Ziel ist Salento, wo auch das berühmte Valle de Cocora liegt. Das Valle de Cocora ist voll von sehr hohen Wachspalmen, die es nur hier auf der Welt gibt. Wir haben jedoch von dieser Strasse von Toche nach Salento gehört, die scheinbar noch viiiiel mehr Wachspalmen haben soll als in Cocora. Etwa 40 Kilometer Offroadpiste – wir sind gespannt!

Nach einigen Minuten tauchen auch schon die ersten Wachspalmen auf. Die Landschaft ist wahnsinnig schön. Alles ist grün und vooooll von Palmen. Leider ist die Piste ziemlich holprig und für Sabrina hinten drin nicht so angenehm und ihr wird etwas übel. Daher wechseln wir nach einiger Zeit mal bis dann irgendwann auch Vanessa übel wird. Nachdem wir den höchsten Punkt des Tals erreicht haben, geht es nur noch abwärts. Leider mag Rosie abwärts fahren nicht so gerne und sie fängt immer an zu stinken. Wir haben auch den Verdacht, dass wir irgendwo im Auspuff ein Loch haben, da die Abgase immer so unangenehm nach vorne ziehen und leider im Innenraum hinten drin bleiben. Deshalb muss nun auch Dario nach hinten sitzen, um Vanessa abzulösen. Zwischendurch halten wir immer wieder an, um ein paar Fotos zu schiessen. An einem Punkt gibt es noch eine kleine Wanderung durch den Palmenwald. Nach ein paar Metern wird der Weg leider aber immer schlammmiger und bald kommen wir gar nicht mehr richtig durch und beschliessen daher wieder umzudrehen. Es war trotzdem ein schöner Spaziergang.

Für die Nacht haben wir uns einen schönen Campingplatz in Cocora ausgesucht. Es gibt eine grosse Wiese und rundherum hunderte Wachspalmen auf den umliegenden Hügeln. Leider werden wir an diesem Abend von der Regenzeit, die aktuell in Kolumbien herrscht, eingeholt. Es regnet in Strömen und die Wiese verwandelt sich in einen Fluss. Leider hat auch das Restaurant schon geschlossen und wir sind somit im Auto “eingesperrt”. Es regnet den ganzen Abend und hört kaum mehr auf. Zu dritt im Auto wird es dann doch etwas eng und dann alle noch mit nassen Regenjacken… Leider vergeht so auch Sabrina schnell die Lust auf Camping. Zu allem Überfluss ist auch noch die versprochene warme Dusche eine reine Lüge. Das Wasser ist arschkalt. 

Zum Glück werden wir am nächsten Morgen von strahlendem Sonnenschein begrüsst und können erstmal alles wieder trocknen. Nach einem typisch kolumbianischen Frühstück (Eier nach Wahl, Arepa, Früchte und Kaffee) im Restaurant des Campings packen wir zusammen und beschliessen nach Salento zu fahren, das nur etwa 15 Minuten entfernt liegt. Salento ist ein kleines, aber wunderschönes Kolonialstädtchen in Mitten der Kaffeeregion.   Die Häuser sind in allen möglichen Farben gestrichen und es gibt viele Läden, wo man sich das eine oder andere Souvenir kaufen kann. Wir erkunden das Städtchen zu Fuss und gönnen uns dann einen leckeren Kaffee.

Am Nachmittag fahren wir zu einem Campingplatz etwas ausserhalb des Städtchens. Leider werden wir schon wieder vom Regen erwischt. Wir stellen die Markise auf und setzten uns darunter während wir Karten spielen und schwatzen. Wir machen zwar das Beste draus, aber trotzdem nervt der Regen… Zudem haben wir alle einen etwas unruhigen Magen. Abends fahren wir dann doch nochmals in die Stadt, um etwas zu essen und viel wichtiger: um Käse zu kaufen! Es gibt hier nämlich einen winzigen Laden, der guten Käse verkaufen soll. Diesen Tipp haben wir von zwei Schweizern erhalten und das müssen wir natürlich probieren.

Da wir hier mitten in der Kaffeeregion sind, wollen wir unbedingt noch eine Kaffee-Tour machen. Wir haben uns also einen der unzähligen Anbieter ausgesucht und fahren gegen 10 Uhr morgens dahin. Da wir alle sehr gerne Kaffee trinken, freuen wir uns auf die Tour und sind gespannt was wir lernen. Erst spazieren wir durch die Kaffeeplantagen während uns unser Guide über die verschiedenen Arten aufklärt und uns erklärt wie die Pflanze wächst und gedeiht. Die Plantagen erstrecken sich über einige Hügel und die Aussicht ist echt schön. Danach wird uns gezeigt wie der Kaffee selektioniert, getrocknet und geröstet wird. Zum Schluss dürfen wir den Kaffee natürlich auch probieren – das Highlight der Tour 🙂 Leider gibt es aber nur einen kleinen Espresso pro Person. Dazu gönnen wir uns noch ein Alfajor (typisches Gebäck aus Südamerika mit Dulce de Leche). Die Tour war gut gemacht und interessant. Wir kaufen jeweils noch eine Packung Kaffee zum Mitnehmen als Erinnerung.

Danach muss Sabrina entscheiden wie unsere Reise weitergehen soll. Wir haben die Option weiter nach Medellin zu fahren oder nach Süden zur Tatacoa Wüste, natürlich jeweils mit einigen Stopps unterwegs. Sabrina entscheidet sich für Medellin, was wahrscheinlich auch die einfachere Option für sie ist, um nach Bogota zurück zu fliegen, wo ihr Flug zurück nach Europa geht. 🙂

Wir entscheiden uns die Nacht in Santa Rosa de Cabal zu verbringen, was etwa noch zwei Stunden Fahrt sind. Hier gibt es eine bekannte Therme, die mit warmem Wasser von einem nahegelegenen Vulkan gespiesen wird. Spontan beschliessen wir noch am selbem Abend baden zu gehen, da es am Abend sowieso relativ kühl wird. Die Therme besteht aus mehreren verschieden warmen Becken und ist wirklich Entspannung puuur. Die ganze Anlage befindet sich draussen und das Highlight ist die Aussicht auf einen Wasserfall direkt neben an. Der Wasserfall wird im Dunklen sogar beleuchtet und es ist echt eine schöne Stimmung. Auf einem Infoschild lernen wir, dass das Wasser tatsächlich in Kontakt mit Lava kam und daher so heiss ist. Irgendwie eine krasse Vorstellung! Zudem stehen da noch verschiedenen Warnungen, dass man sich nicht zu lange darin aufhalten soll und wegen Kontakt mit den Augen aufpassen etc…. Dies hatte davor niemand erwähnt ^^

Die Nacht verbringen wir in einem Airbnb in der Stadt, da wir alle absolut keinen Lust mehr auf Camping im Regen haben. Zudem sind die Unterkünfte hier so günstig, dass man wirklich nicht zwei Mal drüber nachdenken muss. Das Airbnb ist ziemlich fancy und wir haben neben einem grossen gemütlichem Bett auch zwei riesige Badezimmer mit Dusche und Badewanne. Da wir alle aber ziemlich müde vom Baden sind, gehen wir bald zu Bett und freuen uns auf die Dusche am nächsten Morgen.

Dann werden wir aber ziemlich schnell auf den Boden zurück geholt… Aufgrund eines Erdrutsches in der Nacht sind sämtliche Gasleitungen in der Stadt unterbrochen worden. Da hier sämtliches Wasser mit Gas beheizt wird, bedeutet das leider für uns wieder keine warme Dusche. Da die Mädels aber dringend Haare waschen müssen (seit Bogota hatten wir nämlich keine warme Dusche mehr), heizen wir Wasser in der Mikrowelle auf und nehmen dies um uns abzuspülen. Not macht erfinderisch 😉

Mit frisch gewaschenen Haaren geht es für uns weiter nördlich in Richtung Medellin. Wir haben noch einen letzten Stop vor der Grossstadt – und zwar das kleine Städtchen Jerico, welches uns Dario’s Bruder empfohlen hat. Die Fahrt dauert ziemlich lange, da die Strasse immer wieder aufgrund von Bauarbeiten gesperrt ist. Da steht dann immer eine Person mit einem Siga / Pare Schild und man wartet manchmal eeecht lange bis die eigene Spur wieder frei wird. Teilweise steht man einfach bis zu einer halben Stunde still und kein Auto kommt einem entgegen. Typisch Südamerika. Zudem wird es langsam ziemlich heiss, da wir in einem Tal auf nur etwa 500 Höhenmeter sind. Es ist auch unglaublich wie viele Höhenmeter wir hier in Kolumbien machen. Egal wohin wir fahren, es geht immer hoch und runter. So fahren wir auch die letzten Kilometer nach Jerico wieder steil den Hügel auf. Jerico liegt nämlich auf 2000 Meter. So werden die Temperaturen auch schnell wieder angenehmer. Auch hier haben wir uns nochmals ein Airbnb gegönnt. Ein kleines 1 Zimmer Häuschen mit einer unglaublichen Aussicht und von Kaffeeplantagen umrahmt. Zur Feier des Tages backen wir noch Pizza und lassen den Abend mit einer Flasche Rotwein ausklingen. Sabrina und Vanessa teilen sich das Bett im Airbnb während Dario alleine im Auto schläft.

Am nächsten Morgen schauen wir uns noch das Städtchen an und machen uns dann auf den Weg und bringen die letzten Kilometer nach Medellin hinter uns. Der Stadtverkehr ist gar nicht so schlimm wie erwartet und wir erreichen am frühen Nachmittag bereits das Zentrum. Wir fahren an die vermeintliche Adresse unseres Airbnb’s, dass da aber leider nicht ist. Nach einem Telefongespräch mit der Vermieterin finden wir heraus, dass der Standort in der App falsch eingezeichnet ist und unser Airbnb leider etwas weiter ausserhalb ist. Erst sind wir ziemlich verärgert und überlegen das Ganze zu canceln. Aber schlussendlich ist es gar nicht so schlimm und ein Taxi ins Zentrum kostet auch nur etwa 5 Franken.

Wir verbringen die letzten drei Tage mit Sabrina gemeinsam in der Stadt. Wir besuchen das historische Stadtzentrum sowie die Comuna 13, wo wir an einer Free Walking Tour teilnehmen. Die Comuna 13 ist ein Stadtviertel von Medellin, das noch vor ein paar Jahren als das gefährlichste Viertel der Welt galt. Hier tobte der Drogenkrieg und Gewalt regierte das Viertel. Heutzutage ist die Comuna 13 ein hipes Viertel und eine Touristenattraktion, die von dieser Vergangenheit lebt. Man beachte das tolle Bild unseres Tourguides, welches auch etwa seine Tour-Qualitäten widerspiegelt 😛

Wir essen im trendigen Viertel Poblado und geniessen wieder einmal alle Vorteile einer Grossstadt. Es gibt hier sogar eine schweizer Bäckerei und Restaurant, wo wir gleich zwei mal hingehen. Das Gebäck ist unglaublich lecker und wir essen hier das erste Mal seit einem Jahr einen Laugengipfel! Auf der Karte sind ausserdem Gerichte wie Bratwurst mit Rösti, was wir natürlich auch probieren müssen. An unserem letzten Abend stürzen wir uns noch in Medellin’s Nachtleben! Spass – dafür sind wir schon zu alt 😛 Wir trinken lediglich ein paar Cocktails in den fancy Bars von Medellin.

Am Sonntagmorgen nach erneutem Frühstück im Schweizer Restaurant heisst es dann auch schon Abschied nehmen. Die knapp zwei Wochen mit Sabrina sind wahnsinnig schnell rumgegangen und es kullern doch einige Tränen als wir am Flughafen stehen 🙁 Es war sehr schön Besuch aus der Heimat zu haben und wir haben die Zeit sehr genossen! Danke Sabi, dass du hier warst <3

Nach dem Abschied von Sabrina beschlossen wir einige Kilometer zurückzulegen. Wir sind nun doch schon fast zwei Monate in Kolumbien und so langsam wird es wieder Zeit für das nächste Land. Einer unserer letzten Stopps ist die Tatacoa Wüste. Wir legen die knapp 600 Kilometer in 1.5 Tagen zurück und erreichen am späten Nachmittag die Tatacoa Wüste. Kurz davor ging es noch mit einer abenteuerlichen Fähre über einen Fluss. In der Tatacoa Wüste kann man einen Loop fahren, wobei eine Hälfte scheinbar etwas abenteuerlicher sein soll und besser mit 4×4 befahren werden soll. Perfekt 🙂 Wir suchen uns einen ruhigen Platz für die Nacht und geniessen den Sonnenuntergang. Was wir bisher gesehen haben, ist die Wüste auf jeden Fall grüner als gedacht. Cool ist jedenfalls, dass man sich hinstellen kann wo man will – endlich mal wieder gutes Wildcamping!

Am nächsten Morgen packen wir nach dem Frühstück zusammen und beschliessen den Rest des Loops zu fahren. Auf der touristischeren Seite der Wüste liegt auch die “rote Wüste”, welche echt coole Felsformationen aufweist. Man kann eine Mini-Wanderung durch die Wüste machen und wir überlegen irgendwie überhaupt nicht weit und starten die Wanderung am Mittag. Nur mit der Kamera ausgerüstet machen wir uns auf den Weg und schiessen ein paar Fotos. Die Wanderung ist so schlecht ausgeschildert, dass wir uns beinahe in der Wüste verlaufen. Die Wolken, die vorhin noch am Himmel waren, haben sich verzogen und es ist brütend heiss. Natürlich haben wir auch kein Wasser dabei. Wir wollen einfach nur noch den Ausgang dieser Wanderung finden und sind heilfroh als wir ihn endlich entdecken. Das war dumm! Nachdem wir uns in einem Restaurant nebenan wieder von der Hitze erholt haben, beschliessen wir den Pool zu suchen, den wir schon bei anderen Reisenden auf Instagram gesehen haben. Ein Pool in der Wüste ist zwar etwas dekadent, aber es ist so heiss und wir brauchen dringend eine Abkühlung.

Der Pool war die beste Idee. Glücklich und erfrischt fahren wir wieder zurück in den unbesiedelteren Teil der Tatacoa Wüste, um nochmals eine gemütliche Nacht zu verbringen. An unserem ersten Platz wurden wir jedoch von hunderten Sandfliegen überrascht und innert 3 Minuten völlig zerstochen, sodass wir nochmals den Platz wechseln mussten. Zum Glück hatten wir dann am nächsten Platz unsere Ruhe 🙂

Von der Tatcoa Wüste bis an die ecuadorianische Grenze waren es nochmals ca. 550 Kilometer, die wir in etwa drei Tagen zurücklegten. Einen Tag verbrachten wir auf einem Camping in der Nähe eines Wasserfalles, wo wir endlich mal wieder auf andere Overlander trafen (ein Paar aus Südafrika und ein Paar aus der Schweiz). Am nächsten Morgen wanderten wir zum Wasserfall ‘Fin del Mundo’. Die Wanderung an sich war sehr schön und führte gleich an mehreren Wasserfällen vorbei. Beim letzten Wasserfall, der bestimmt 25 Meter in die Tiefe stürzte, konnte man sich an Seilen befestigen lassen und dann über die Klippe hinab schauen. Wow was für ein Anblick! Leider änderte das Wetter just in dem Moment, wo wir uns auf den Rückweg machten. Wir wurden komplett verregnet und auch unsere Regenjacken konnten uns nicht mehr schützen. Komplett durchnässt bis auf die Unterhosen kamen wir zurück auf dem Camping. Bei diesem Klima auch echt schwierig, dass überhaupt wieder etwas trocknet… Ein kleiner Trost waren die Affen, die in den Bäumen rund um den Camping herumturnten.

Unser letzter Tag in Kolumbien verbrachten wir vor dem Haus einer Familie, der ein kleines Naturreservat gehört. Der 11 jährige Sohn hat uns am Nachmittag noch auf eine kleine Tour durchs Reservat mitgenommen, wo wir die kleinste Affenart auf der Welt sahen. Wie süüüss die kleinen Tierchen sind! Ziemlich müde kamen wir zurück und wollten eigentlich nur unsere Ruhe. Doch dann kam noch die Tante an, die das ganze Reservat sozusagen führt. Und sie wollte uns unbedingt ihre ganze Lebensgeschichte erzählen, während Dario fast auf dem Stuhl einschläft. Es war wirklich nett gemeint und es war auch interessant, aber manchmal ist es einfach zu viel… Die Frau brach irgendwann sogar in Tränen aus als sie über den Tod ihrer Mutter redetet, da ist es echt schwierig zu sagen, dass man schlafen gehen will… Naja, war trotzdem eine interessante Erfahrung und mal wieder eine gute Spanisch-Lektion 🙂

Am nächsten Morgen machen wir uns dann endlich auf zur Grenze nach Ecuador, wo es schon ganz bald in den Dschungel geht! 🙂

One Reply to “Bogota bis Medellin – rund um die Grossstädte”

  1. Hallo Vanessa und Dario,fantastisch was ihr erlebt habt(auch mit Sabrina),wünsche noch viele Abenteuer, liebe Grüsse von zuhause.

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