Nachdem wir die Grenze von Ecuador nach Peru überquert haben, beschliessen wir auf einen Schweizer Camping in einem der nächstgelegenen Strandorte zu fahren. Es ist einer dieser Orte, wo man immer auf andere Vanlifer trifft. Unsere Freunde Marie & Scott sind auch bereits da, sowie ein weiteres Schweizer Paar, das aus dem Süden kommt. Wir verbringen einen gemütlichen Tag am Camping, welcher direkt am Strand liegt. Viel mehr gibt es hier aber auch nicht zu tun, daher fahren wir am nächsten Morgen weiter nach Mancora. Mancora ist unter anderem bekannt fürs Surfen. Die Wellen und auch sonst der Vibe des Städtchens überzeugen uns aber nicht zum Bleiben und wir fahren weiter in Richtung Süden. Entgegen der Meinung einiger Leute gefällt uns die Landschaft hier sehr. Seit Ecuador ist es viel trockener geworden und die Landschaft erinnert immer mehr an Wüste. Am späten Nachmittag erreichen wir Lobitos, ein kleiner Ort – ebenfalls bekannt für seine Wellen. Hier gefällt es uns auf Anhieb. Vor uns liegt ein perfekter Pointbreak und die grosse Bucht bietet mehr als genügend Platz um ungestört zu campen. Es gibt nur ein einziges Restaurant etwas überhalb der Bucht. Ansonsten gibt es nur Ruinen, die dem Ort irgendwie einen coolen Vibe geben. Später finden wir heraus, dass hier früher mal eine Militär Basis war und die Ruinen daher stammen. Für uns ein perfekter Ort zum Campen 🙂
Am nächsten Morgen spazieren wir rüber ins Städtchen, um uns Surfbretter sowie Wetsuits zu leihen. Hier trifft das warme Wasser aus Ecuador und die kalte Humboltströmung aufeinander und das Wasser wird gegen Süden zunehmend kälter. Daher ist es hier bereits nicht mehr so gemütlich ohne Wetsuit zu surfen. Bis wir wieder zurück bei Rosie und dem Surfspot sind, ist im Wasser leider schon sehr viel los. Wir versuchen trotzdem unser Glück aber sind danach etwas enttäuscht. Der Surfspot ist wirklich spitzenklasse – aber die Surfer leider auch. Wir sind mit Abstand die schlechtesten Surfer im Wasser und dies ist leider nie gut um Wellen abzukriegen. Der Take-Off Punkt (wo man die Welle anpaddelt) liegt direkt an den Felsen. Dort sitzen etwa 15 Surfer fast aufeinander und nehmen eine Welle nach der anderen. Für uns bleibt da kaum was übrig. Wir beschliessen erstmal abzuwarten und unser Glück vielleicht später nochmals zu versuchen.
In der Zwischenzeit sind auch Marie & Scott bei unserem Campspot angekommen. Auch sie wollen ihr Glück mit den Wellen versuchen und so stapfen wir alle zusammen nochmal ins Wasser. Scott ist ein ziemlich guter Surfer (er ist in Kalifornien aufgewachsen) und erwischt die ein oder andere gute Welle. Endlich kommt mal eine grössere Welle bei Vanessa an, die mehr in der Inside sitzt und auf eine noch leere Welle wartet. Voller Freude paddelt sie die Welle an und – Wipe Out! Keine Ahnung was genau passiert ist, aber sie hat sich am Knie wehgetan. Sie weiss bis heute nicht, ob es am Surfbrett oder am Meeresboden war, aber irgendwie hat sie ihr Knie angeschlagen. Leider geht der Schmerz nicht so schnell weg wie gehofft und sie muss erstmal eine Surfpause einlegen.



Dario beschliesst stattdessen am nächsten Morgen sehr früh Surfen zu gehen in der Hoffnung, dass dann noch nicht so viele Leute da sind. Tatsächlich hat er für knapp 15 Minuten seine Ruhe und muss seine Wellen nicht teilen. Die nächsten Tage verbringen wir mit unseren Freunden mit Surfen (leider ohne Vanessa), Schwatzen, Kaffee trinken und lecker Kochen. Scott macht für uns sogar sein Spezial – hausgemachte Gnocchi! Am anderen Ende des Örtchens gibt es noch einen Surfspot, der etwas ruhiger sein soll. Weniger Leute und auch etwas einfacher. Wir beschliessen daher am einen Morgen da rüber zu fahren und diesen Spot auszuprobieren. Unsere kanadischen Freunde Josh & Vanessa sind in der Zwischenzeit ebenfalls eingetroffen. Dieser Surfspot macht definitiv auch Spass. Die Wellen sind viel softer und langsamer, aber es hat kaum andere Leute als unsere Gruppe. Zum Campen gehen wir jedoch wieder zurück zum anderen Spot, da es dort etwas gemütlicher ist.
Nach drei Tagen Surfpause will sich Vanessa auch wieder ins Wasser wagen, da es einfach zu schade wäre diesen Surfspot nicht nochmals zu nutzen. Wir stehen am nächsten Morgen noch früher auf und quetschen uns noch im Dunklen in den Wetsuit. Es ist vor 5 Uhr und der Mond steht noch am Himmel als wir ins Meer laufen. Irgendwie ein cooles Gefühl so früh am Morgen ins Wasser zu gehen. Die ersten Wellen erreichen uns noch im Halbdunkeln aber das Morgenrot lässt nicht lange auf sich warten. Leider erscheinen nach etwa 15 Minuten auch schon wieder die ersten Surfer. Es ist echt krass wie beliebt dieser Spot ist.



Nach einem ausgiebigem Frühstück fahren wir dann wieder rüber zum anderen Spot, da auch Vanessa diesen Spot noch ausprobieren will. Wir haben hier definitiv unseren Spass mit unseren Freunden! Nach einer Weile sind wir alle ausgelaugt und hungrig. Wir beschliessen noch gemeinsam Essen zu gehen bevor wir weiter in Richtung Süden fahren. Lobitos war wirklich ein Highlight aber nach ein paar Tagen zieht es uns wieder weiter. Wir verabschieden uns erstmal von unseren Freunden, da sie direkt ein ganzes Stück weiter in den Süden fahren wollen. Vor allem Josh & Vanessa werden wir danach wahrscheinlich nicht mehr sehen, da sie schon in ca. 2 Monaten in Ushuaia sein wollen.
Für uns geht es ins Illescas Nature Reserve. Jedoch stehen wir erstmal vor einer geschlossenen Schranke und kommen nicht weiter. Zum Glück kommen uns in diesem Moment einige Arbeiter entgegen. Als wir ihnen erklären wo wir hin wollen, erklären sie uns wie wir dahin kommen und zeichnen uns sogar eine Karte. Nach ein paar Minuten stehen wir schon wieder vor einer Schranke mit Schild, das darauf hinweist, dass hier kein Zutritt für Unbefugte ist… Leider ist niemand da den wir fragen könnten. Da die anderen Arbeiter uns aber diesen Weg erklärt haben, beschliessen wir einfach trotzdem reinzufahren. Wir fahren einige Kilometer durch Niemandsland und treffen auch auf keine anderen Leute. Nach etwa 40 Kilometer kommen wir endlich in die Nähe des Meer’s und die Piste wird immer sandiger. Wir lassen ordentlich Luft aus den Reifen und schalten den 4×4 ein. Das nennt man mal Offroad! Der Sand ist ganz schön tief und wir müssen ziemlich gas geben um vorwärts zu kommen. Es macht echt Spass hier rumzukurven aber es ist auch etwas unheimlich so weit entfernt von der Zivilisation. Wenn wir hier stecken bleiben würden, müssen wir seeeehr weit laufen um jemanden zu finden. Plötzlich kommen wir aber an einen Kontrollposten, wo tatsächlich jemand ist. Wir lassen unsere Namen da und der Mann erklärt uns, dass wir in diesem Reservat machen & campen können wo wir wollen – Jackpot! Der einzige Nachteil ist, dass der Ausgang nach Norden evt. nicht befahrbar ist und wir wieder den gleichen Weg zurück müssen, wie uns der Typ informiert.
Es ist ein richtiges Offraod-Paradies. Wir können fahren wo wir wollen und ausser uns ist einfach niemand hier. Wir fahren dem Strand entlang und sehen leider unzählige tote Vögel und Seelöwen. Das stinkt unglaublich. Ansonsten ist die Natur hier aber wirklich schön. Gegen Nachmittag wollen wir uns einen Campspot suchen und wir haben die Qual der Wahl. Es ist echt schwierig den perfekten Spot zu finden, wenn man so viel Auswahl hat ^^ Leider bereitet uns unser Startermotor etwas Sorgen, da teilweise nur ein Klicken ertönt anstelle des Schnurren des Motors. Nach zwei bis drei Versuchen ist Rosie zwar noch immer angesprungen, aber trotzdem wollen wir hier so abseits nichts riskieren und suchen uns daher einen Spot, wo wir notfalls etwas abwärts rollen können, um den Motor zu starten. Wir backen uns ein Brot und geniessen währenddessen den kitschigen Sonnenuntergang.



Am nächsten Tag erkunden wir weiter das Gebiet und geniessen die Ruhe. Wir staunen etwas als uns plötzlich ein Side by Side entgegen kommt. Es sind zwei Peruaner, die sich hier um das Natur Reservat kümmern. Wir unterhalten uns eine Weile mit den beiden. Sie erzählen uns, dass man über den Strand bis zur nächsten Stadt (die über 100 Kilometer entfernt ist!) fahren kann. Man muss lediglich darauf achten bei Low Tide los zu fahren, damit man die Strecke schafft, bevor das Meer wieder hoch kommt. Dies erscheint uns aber doch etwas riskant…
Wir entdecken riesige Felsen im Wasser, worauf sich hunderte Seelöwen sonnen. Wir freuen uns endlich auch lebendige Seelöwen zu sehen. Und dann noch so viele 🙂 Wir fahren noch eine Weile rum, machen Fotos und geniessen die Landschaft. Gegen Nachmittag halten wir an einem Strand zum Baden. Danach haben wir mal wieder die Qual der Wahl für einen unglaublichen Campspot.



Am Tag darauf suchen wir die einzige Unterkunft im ganzen Natur Reservat auf. Ein Argentinier soll hier ein Gasthaus an einem Surf- und Kitespot (Punta Luna) haben. Wir sind auf Instagram darauf gestossen und haben uns deshalb überhaupt hierher verirrt. Leider entpuppt sich dies als Reinfall – der Argentinier ist nicht hier und wir werden nur vor einem unfreundlichen Peruaner informiert, dass wir hier nicht bleiben dürfen. Zwar schade, dass unser eigentliches Ziel nicht geklappt hat, aber dafür haben wir dieses wunderschöne Natur Reservat entdeckt. Wir beschliessen nun auszuprobieren, ob wir nach Norden das Reservat verlassen können. Kurz vor Ende kommen wir an einer Baustelle vorbei, wo gerade ein Haus gebaut wird. Die Arbeiter erklären uns den Weg zurück ins Dorf und nach ein paar weiteren Kilometer rollt Rosie wieder auf festem Asphalt. Das war ein tolles Abenteuer!


Unser nächstes Ziel ist Chicama, die längste linke Welle der Welt. Als Surfer ist dies natürlich ein Must-See. Wir erreichen das dazugehörige Städtchen Puerto Malabrigo erst abends im Dunkeln und schlagen unser Camp am Ortsrand auf. Es ist Samstagabend und verbringen wir unsere Nacht daher nicht ganz ungestört, aber okay.
Am nächsten Morgen wachen wir mit perfektem Blick aufs Meer auf, da wir auf den Klippen stehen. Die Aussicht toll und gleichzeitig so enttäuschend. Es ist absolut kein Swell da und das Meer ist abgesehen von ein paar Babywellen flach. Naja, anstelle der längsten Welle geniessen wir ein leckeres Ceviche und gegrillten Oktopus bevor wir weiter fahren. Der Forecast sieht für die nächsten Tage nämlich nicht besser aus und der Vibe des Örtchens gefällt uns auch nicht, daher weiter gehts…

Nach ein paar Kilometern verlassen wir die Küste denn nun geht es für uns wieder mal in die Berge – und zwar in die Cordillera Blanca. Diese Bergkette ist bekannt für ihre hohen schneebedeckten Gipfel und hunderte Lagunen, in den blausten Blautönen. Wir sind gespannt und freuen uns mal wieder unsere Wanderschuhe auszupacken. Es sind zwar nur etwa 150 Kilometer vom Meer bis in die Berge aber die Strecke hat es in sich. Anfangs wechselt sich Schotter mit Asphalt ab bis irgendwann nur noch Schotterpiste ist. Der Weg führt durch den Canon del Pato, der mit dessen Felswänden ziemlich eindrücklich ist. Gegen Ende der Strecke gibt es immer wieder enge einspurige Tunnel, die durch die Felsen führen. So verbringen wir den ganzen Tag im Auto aber werden mit tollen Aussichten belohnt. Am späten Nachmittag tauchen endlich die ersten weissen Gipfel hinter den Hügeln auf und wir erreichen Caraz, wo wir uns einen Platz für die Nacht suchen. Wir finden, dank iOverlander, eine verlassene Wiese mit schöner Aussicht auf die umliegenden Berge. Kaum ist die Sonne weg wird es auch schon ziemlich kalt und wir verkriechen uns schnell ins Auto, da wir die Kälte nicht mehr gewohnt sind.


Am nächsten Morgen machen wir uns früh auf den Weg in die Lagune Paron. Es ist eine der wenigen Lagunen, die man direkt mit dem Auto erreichen kann ohne das man wandern muss. Da wir gerade vom Meer kommen und uns erst noch etwas akklimatisieren müssen, passt uns dies gerade gut. Die Lagune liegt nämlich auf etwa 4300 Metern und dies spürt man schon (in Kopfschmerzen, Atemlosigkeit oder auch etwas Schwindel). Rosie hingegen meistert ihr Work-Out hervorragend und wir sind eine der ersten die oben ankommen. Der Ausblick auf die Lagune und die dahinter liegenden Berge ist einfach nur atemberaubend! Die Lagune ist unglaublich türkisblau. Dahinter ragt ein schneebedeckter Gipfel hervor, der an das Matterhorn erinnert. Wir gehen es langsam an und erklimmen nur einen kleinen Aussichtspunkt überhalb der Lagune und spazieren danach gemütlich etwas am Ufer entlang bevor wir zurück beim Auto Kaffee trinken. Wir sind einer Meinung, dass die Schweiz wunderschöne Bergseen hat, aber die Lagune Paron mit dieser Bergkulisse ist schwer zu übertreffen.


Die Nacht verbringen wir auf einem Camping ausserhalb von Caraz, wo wir davor noch unser Auto putzen und einkaufen. Am Tag darauf wurden irgendwelche Proteste in Lima angekündigt. Unser Gastgeber informiert uns, dass die Proteste nun aber landesweit stattfinden sollen und warnt uns am folgenden Tag nicht weiter zu fahren, da manche Leute gewaltbereit sind und Steine aufs Auto werfen würden. Wir sind etwas verunsichert, ob dies übertriebene Vorsicht ist, oder ob wir den Rat ernst nehmen sollen. Da wir aber keinen Stress haben, entscheiden wir uns einfach den Tag hier zu bleiben und wieder mal mit unseren Freunden zu telefonieren, Fotos sortieren etc. Zudem nehmen wir uns etwas Zeit uns über die Region und die Wanderungen zu informieren. Es gibt so viele schöne Lagunen und Wanderungen – die Qual der Wahl.
Zwei Tage später fahren wir dann weiter und wollen uns an unsere erste Wanderung wagen. (Übrigens waren hier in der Region absolut keinen Proteste..) Wir sind früh aufgebrochen und erreichen den Ausgangspunkt für die Wanderung zur Lagune 69 gegen 8 Uhr morgens. Wir frühstücken noch kurz und packen unsere Rucksäcke bevor wir uns auf den Weg machen. Die Lagune 69 ist scheinbar eine der beliebtesten Wanderungen und wird täglich von hunderten Leuten besucht, obwohl die Wanderung nicht ganz ohne ist. Anfangs führt der Weg noch relativ flach an einem Bach entlang durchs Tal bevor es dann im Zickzack steil bergauf geht. Die Aussicht ist auf dem ganzen Weg einfach atemberaubend. Der Blick übers Tal und auf die umliegenden Berge ist traumhaft. Der Aufstieg ist aber ganz schön anstrengend. Der Start lag auf knapp unter 4000 Metern und die Lagune 69 liegt auf ca. 4600 Meter. Ziemlich ausser Atem erreichen wir als eine der Ersten die Lagune. Und wieder ist das Wasser so unglaublich klar und blau und dahinter ragen wieder schneeweisse Gipfel in den Himmel. Auf der einen Seite der Lagune geht eine steile Gletscherwand hoch, die aber leider in den Wolken verschwindet. Wir geniessen Sandwiches und die Aussicht und machen ein paar Fotos. Wir versuchen noch einige Meter höher zu klettern, um einen noch besseren Blick auf die Lagune zu bekommen. Hier oben ist es aber ziemlich windig und kalt daher beschliessen wir nach einer knappen Stunde auch schon wieder den Rücktritt anzutreten. Mittlerweile ist es schon ziemlich voll geworden und auf dem Rückweg kommen uns sehr viele Leute entgegen. Wir treten den Rückweg gemütlich an, da wir beide etwas Knieschmerzen haben. Vanessa hatte sich an der Küste von Peru ja beim Surfen verletzt und leider schmerzt das Knie noch immer. Nach einigen Stunden erreichen wir endlich mit schmerzenden Gliedern den Parkplatz, wo Rosie auf uns wartet. Die Wanderung war über 16 Kilometer lang und 700 Höhenmeter hoch und runter. Zurück bei Rosie überkommen uns plötzlich heftige Kopfschmerzen (wahrscheinlich von der Höhe und der Anstrengung) und wir trinken erstmal reichlich Wasser und machen uns dann ein leckeres Curry. Wir beschliessen hier auch die Nacht zu verbringen, da der Platz hier wunderschön ist und wir viel zu kaputt sind, um noch wegzufahren. Es wird eine frühe Nacht – um 8 Uhr liegen wir bereits dick eingepackt im Bett.






Die nächste Woche sieht ähnlich aus – wir unternehmen noch etwa drei weitere Wanderungen zu verschiedenen Lagunen, wobei eine schöner als die andere ist. Wir fahren mit Rosie einen Pass hinauf bis auf 4700 Meter, das Höchste, was Rosie bisher gefahren ist. Es ist unglaublich wie hoch man hier mit dem Auto fahren kann, geschweige dann wie hoch die Berge um uns herum sind. Auf 4700 Meter sind wir nämlich noch längst nicht zu oberst. Die Cordillera Blanca ist scheinbar die höchste Gebirgskette nach dem Himalaya. Wir treffen wieder unsere Freunde Marie & Scott, die bald schon eine 8 tägige Wanderung planen auf der sie alles Essen & Zelt etc. selbst mitnehmen – crazy! Wir essen peruanisches Essen in Huaraz (Pesto ist ein peruanisches Gericht!) und probieren das frittierte Meerschweinchen (ebenfalls typisch peruanisch). Zudem treffen wir auch Tom (den Neuseeländer) wieder und verbringen mit ihm einige gemeinsame Tage und Abende an atemberaubenden Campspots! Duschen kommt in den Tagen auch eher zu kurz, deshalb beschliessen wir einmal auf einer Wanderung in die eiskalte Lagune zu springen (nackig). Die Nächte sind jeweils eisig kalt, da wir hier immer zwischen 2500 und 4500 Höhenmeter sind.






Einmal fahren wir mit Rosie und Jerry (Tom’s Defender) dann sogar bis auf 4900 Höhenmeter hoch, um einen Gletscher auf 5100 Höhenmeter zu bestaunen. Danach entscheiden wir uns in der uuunglaublich schönen Umgebung ein letztes Mal zu campen. Es ist so schön, dass Vanessa sogar kurz Tränen über die Wangen laufen. Wir finden einen perfekten Campspot auf 4800 Höhenmeter und beginnen zu kochen. Dario klagt derweil etwas über Schwindel und Kopfschmerzen und legt sich kurz hin. Leider wird Dario’s Zustand schlimmer und Tom & Vanessa beschliessen schnell schnell unser Essen zu essen bevor wir zusammen packen. Dario ist richtig verwirrt und kann keine vollständigen Sätze mehr bilden. Dies macht uns etwas Angst, daher entscheiden wir, dass hinunterfahren bis wir in tiefere Lagen kommen, die einzige Lösung ist. Natürlich ist es mittlerweile stockdunkel und wir hatten noch eine nicht ganz einfache Offroadpassage zum Camping, die Vanessa nun im Dunkeln fahren muss. Natürlich kommt Tom mit uns mit und wir rasen den Berg hinunter. Leider dauert es lange bis wir endlich tiefer kommen. Auf dem Weg nach unten wird es Dario immer wieder schlecht und er muss sich übergeben. Nach etwa 2.5 Stunden erreichen wir endlich wieder die geteerte Strasse und sind somit nur noch auf knapp 2700 Meter. Dario fühlt sich schon etwas besser, daher entscheiden wir an der nächstbesten Tankstelle zu übernachten. Da angekommen, schläft Dario auch direkt ein und muss zum Glück nachts auch nicht mehr raus. Am nächsten Morgen geht es ihm zum Glück wieder gut und wir sind alle sehr froh, dass dies so “glimpflich” verlaufen ist. Es war schon sehr unheimlich!











Nach diesem ereignisreichem Abend verabschieden wir uns von Tom, der noch weiter in den Bergen bleiben will. Für uns geht es zurück an die Küste nach Lima. Dies hatten wir sowieso schon geplant, aber nach diesem Zwischenfall kommt gar nichts Anderes mehr in Frage. Vanessa fährt schnell los um Dario noch weiter nach unten zu bringen. Wir freuen uns wieder auf etwas wärmeres Klima und brauchen auch eine körperliche Pause. So viel Wandern in so kurzer Zeit waren wir wahrscheinlich noch nie.
Die Strecke nach Lima haben wir ziemlich schnell hinter uns gebracht. An der Küste auf der Panamericana kommt man sehr gut vorwärts. Die Landschaft ist jedoch sehr karg und wüstenmässig. Am nächsten Tag erreichen wir bereits Lima und suchen den ‘Club Suizo’. Auf iOverlander haben wir gesehen, dass Schweizer (nur mit Pass!) hier günstig übernachten dürfen. Wir staunen nicht schlecht, als wir da ankommen und am Kiosk Zopf und Linzertörtchen verkauft werden. Zudem gibt es ein Restaurant, wo es unter anderem Spätzli und Bratwurst gibt. Schlussendlich sind wir aber gar nicht dazu gekommen dort zu essen, da wir in der Stadt unterwegs und essen waren und an einem Tag Dario gar nichts gegessen hat (wahrscheinlich Sushi sei Dank). Lima überrascht uns sehr – es fühlt sich kein Stück an wie Peru, sondern wie eine amerikanische Grossstadt. Kurz vor Lima waren die Städt noch so hässlich (sorry), die Häuser sind nicht fertig gebaut, haben keinen Verputz und keine Farbe. Teilweise haben sie nur Blechdächer und dann fährt man plötzlich in diese moderne, saubere Stadt. Das Geld des Landes steckt definitiv hier! So krass der “Kulturschock” ist, wir geniessen trotzdem den Luxus einer modernen Grossstadt. Zudem ist heute noch der peruanische Nationalfeiertag und es gibt noch eine etwas witzige / schräge Parade der Polizei und des Militärs. Natürlich gibt es hier auch wieder eine richtig geile Bäckerei, wo wir gleich zwei Mal hingehen und uns mit Brot und süssem Gebäck eindecken. 🙂

Nach Lima geht es für uns weiter in Richtung Süden, wo wir noch ein, zwei Stopps an der Küste einlegen bevor es dann schon wieder in die Berge geht…