Ecuador’s Anden und Pazifik – immer unter Freunden

Nachdem wir von der Dschungeltour zurück in Lago Agrio sind und Rosie zum Glück innen schön trocken ist (wir hatten nämlich schon etwas Sorgen bei dem Regen hier im Dschungel), geht es für uns nun zu unseren Bekannten in Ambato. Henry, der Vater von Nicole (die Freundin von Dario’s Bruder) lebt hier in Ecuador und hat uns freundlicherweise eingeladen solange wir wollen bei ihnen zu bleiben. Zudem hat uns Henry allerlei Sachen aus der Schweiz mitgebracht, als er im Frühjahr Nicole besuchte. Und wir konnten seine Adresse nutzen, um ein paar Sachen zu bestellen.

Auf dem Weg nach Ambato geniessen wir die wunderschöne grüne Landschaft und campen noch zwei Nächte mit Dschungel-Vibe. Eine Nacht stehen wir bei einem kleinen Dorf neben einem grossen amazonas-braunen Fluss und die zweite Nacht ist dann schon am Fusse der Anden, wo das Wasser kristallklar zwischen den Felsen durchschlängelt. Die letzte Nacht schlafen wir kurz vor Banos bei einem ausgewanderten Schweizer, der uns noch so einige Tipps für Patagonien gibt (er war mal Tourguide in Patagonien). Apropo hat Ecuador wieder ein bisschen bessere Strassen und richtige geile Dieselpreise (40 Rappen der Liter! :-))))). Darum sind wir auch ziemlich schnell vorangekommen von der Grenze bis nach Ambato.

An einem Sonntag Mittag erreichen wir Ambato, wo es wieder ein bisschen kälter ist, da es auf etwa 2500 Meter liegt. Wir fahren direkt zu Henry auf die Finca, wo wir freudig begrüsst und mit einem grossen Asado erwartet werden. Die Finca liegt etwas ausserhalb von Ambato (was eine ziemlich grosse Stadt ist) und ist vom Grünen umgeben. Henry hat auch ein Haus in der Stadt, aber wir sind sehr froh, dass er uns hier in der Finca einquartiert hat. Wir geniessen ein paar Glässchen Bier/Wein und freuen uns Henry und seine Familie endlich kennen zu lernen :-). Wir werden von ihnen richtig verwöhnt und sie überlassen uns ein wunderschönes Zimmer mit warmer Dusche, Whirlpool und sonst auch allen Annehmlichkeiten, die man sich wünschen könnte. Wir bleiben 5 Tage bei ihnen und werden jeden Tag umsorgt. Unter anderem bringen wir Rosie wieder auf Vordermann (Glühkerzen werden endlich ersetzt, das riiiiesige Loch am Auspuff wird geschweisst, wir überprüfen die Kugellager in der Vorderachse und rotieren die Reifen).

Zudem nehmen uns Henry und Evelin mit zum Chimborazo, der höchste Berg von Ecuador. Hier fährt man bis auf 4800 Meter hoch – ist das nicht crazy?! In Europa kann man sich das gar nicht vorstellen, geschweige denn in der Schweiz ist der höchste Berg nicht einmal so hoch… und hier fährt man einfach gemütlich mit dem Auto hin. Von hier laufen wir bis zum ersten Refugio hoch, welches sich auf 5100m befindet. Wir spazieren unglaublich langsam hoch, da Evelin etwas die Puste fehlt und Dario schiebt sie regelrecht den Berg hoch. Wir amüsieren uns ^^. Die Aussicht auf den weissen Gipfel und die karge Landschaft um den Berg ist atemberaubend. Und wir sehen unsere ersten Vicunias 🙂 Die Berge hier sind unglaublich schön und wir sind wieder einmal baff wie schnell man hier von kurzen Hosen und Flip Flops zu Daunenjacken und Wanderschuhen wechselt.

Nach den 5 sehr erholsamen Tagen (Danke Henry und Evelin!) fahren wir weiter. Wir sind gerne mal an einem Ort aber nach ein paar Tagen juckt es uns dann auch wieder weiter zu fahren und Neues zu sehen. Übrigens haben wir uns natürlich die kompletten 5 Tage nur auf Spanisch unterhalten, was wiedermal eine gute Lektion war 🙂 Nach irgendwie 5 Stunden ununterbrochen Spanisch sprechen, sind wir danach aber immer noch komplett am Ende. Irgendwann hat das Hirn gefühlt keine Kapazität mehr und braucht einfach eine Pause.

Unser nächstes Ziel ist die Laguna Quilotoa, welche sich in einem Vulkan befindet und dadurch sehr imposant aussieht. Das Wasser ist türkisfarbig und die Hänge des Vulkans mit allerlei Blumen und Gestrüpp bewachsen. Wir finden einen kleinen Platz auf der Krete und geniessen einen der spektakulärsten Aussichten, die wir je hatten. Abends kommt noch ein älterer Herr vorbei, der behauptet das dieser “Parkplatz” ihm gehöre und wir bezahlen müssten. Wir geben ihm die 3 Franken und freuen uns somit auf eine unbekümmerte Nacht. Etwa 2 Stunden später kommt schon der nächste Herr, der dann ebenfalls behauptet, dass dieser Platz ihr gehört… Naja wir erklären ihm, dass wir schon einem Mann Geld für den Parkplatz gegeben haben und sicher nicht jedem Geld geben. Danach wird es ruhig, ausser der Wind, der bläst die ganze Nacht wie verrückt und es wird richtig kalt. Als es dunkel wird, verziehen wir uns schnell ins Auto und verbringen den restlichen Abend drinnen. Irgendwann mitten in der Nacht wird es so stürmisch und regnet, dass wir uns entscheiden das Dach zu schliessen und unten drin zu schlafen (Regen und Wind zusammen ist immer noch der Endgegner für unser Dachzelt).

Am nächsten Morgen werden wir wieder von einem Klopfen an die Scheibe geweckt und es ist noch eine Frau, die Geld will. Der Platz gehört ja scheinbar jedem. Ich glaube, heute gehen wir auch mal bei den Touristen ein bisschen Parkgebühren einziehen, vielleicht könnten wir so unsere Reise weiter finanzieren ;-). Übrigens reden die älteren Leute hier zum Teil zur Quechua, und gar kein Spanisch. Schwierig sie so zu verstehen. Später wandern wir noch runter zur Lagune und geniessen das schöne Wetter nach der stürmischen Nacht. Der Aufstieg zur Krete ist ziemlich anstrengend, da der Weg sehr steil ist und wir auch hier auf knapp 4000 Meter sind.

Danach fahren wir weiter zum Fusse des Cotopaxi (ein berühmter Vulkan in Ecuador – er ist aber gerade aktiv und man kann ihn daher nicht besteigen) und verbringen dort die letzte Nacht bevor wir Henry und Evelin wieder in Quito treffen. Sie haben Familie in Quito, wo wir alle übernachten dürfen. Cali und Roberto begrüssen uns überfreundlich und sind uns direkt sehr sympathisch. Ihr Haus ist traumhaft und von einem riiiiiesigen Garten umgeben, von wo man perfekte Sicht auf alle umliegenden Berge/ Vulkane hat. Wir fahren mit Henry und Evelin zur ‘Mitad del Mundo’. Es ist ein Monument, der die Mitte des Äquators symbolisiert. Leider ist heute Sonntag und es wimmelt nur so von Leuten. Trotzdem schaffen wir es noch ein zwei obligatorische Fotos ohne Leute im Hintergrund zu machen. Es ist einer dieser Orte, wo man nur hingeht, um Fotos zu machen. Trotzdem war es irgendwie cool, weil es auf eine Art die Hälfte unserer Reise hier symbolisiert. Ab jetzt sind wir auf der Südhalbkugel unterwegs!

Zurück beim Haus von Cali und Roberto erwartet uns ein grosses Familientreffen. Die Verwandten aus Kolumbien sind auch noch zu Besuch und wir unterhalten uns noch eine Weile mit den Leuten. Die beiden beherbergen ungelogen etwa 40 Leute! Zum Glück sind diese aber alle im anderen Haus (ja, sie haben mehr als ein Haus… und ein Fussballplatz…) und wir haben im Haupthaus unsere Ruhe.

Am nächsten Tag fahren wir mit Henry und Evelin noch ins historische Zentrum von Quito. Das Zentrum ist sehr schön, aber beschränkt sich auch etwa auf 5×5 Gassen. Danach ist es einfach eine normale Grossstadt. Wir wollen uns noch die Basilica anschauen, die vielleicht 10 Gehminuten vom Hauptplatz entfernt ist. Evelin spaziert aber üüüberhaupt nicht gerne und daher laufen wir nur zu zweit dahin, während Henry und Evelin bereits das Auto holen und uns dann dort abholen ^^

Wir möchten gerne noch irgendwo etwas leckeres Essen gehen und fragen die beiden was sie so kennen und empfehlen können. Ihre Vorschläge befinden sich allesamt in einer Shopping Mall – schon witzig hier in Lateinamerika haben wir schon öfters die Erfahrung gemacht, dass die Leute sehr gerne in Shopping Malls gehen, auch zum Essen. Zuhause würde mir glaube nie einfallen in die Shopping Arena zu fahren, um essen zu gehen… Zurück im Haus in Quito verabschieden wir uns dann von den beiden. Sie fahren wieder zurück nach Ambato, während wir noch hier in Quito bei Cali und Roberto bleiben. Wir verabschieden uns mit dem Gedanken, dass wir uns am Meer nochmals treffen.

Am Tag darauf fahren wir alleine zu den heissen Quellen in Papallacta. Wir unterschätzen die Fahrt etwas und es dauert doch über 2 Stunden um dahin zu kommen, da der Weg über eine Bergkette führt. Also einmal von Quito steil hinauf über die Berge und hinten runter ins Tal zu den Quellen. Der Weg dahin ist aber wirklich schön. Dort angekommen machen wir erst noch eine kleine Wanderung in der Umgebung bevor wir dann zu den heissen Quellen gehen. Das Bad ist wunderschön gemacht und besteht aus vielen verschiedenen Becken, die auch unterschiedlich heiss sind. Teilweise sind sie so heiss, dass wir es kaum darin aushalten. Das Areal ist umgeben von Bäumen und Büschen und es ist so gemacht, dass man nie alle Becken sieht. So ist es richtig gemütlich. Wir sind nach ein paar Stunden auf jeden Fall sehr erholt und brauchen danach dringend ein paar Chips und eine Cola. Gegen 19 Uhr machen wir uns dann auf den Rückweg, da wir ja wieder eine Weile zurück brauchen. Zudem kommen unsere ungarischen Freunde, Ference und Evelin, noch zu Besuch. Die beiden haben noch einen Platz für die Nacht gesucht und dürfen im Garten von Cali und Roberto campen. Wir freuen uns sehr sie wieder zu sehen. Das letzte Mal haben wir uns in Guatemala gesehen. Wir schwatzen noch den restlichen Abend miteinander.

Leider trennen sich hier unsere Wege aber schon wieder, denn Ference und Evelin wollen weiter in Richtung Süden fahren während wir noch an die Küste Ecuador’s wollen. Wir verabschieden uns von ihnen und dann auch von Roberto und Cali. Fertig Luxusferien mit eigenem Zimmer mit Badezimmer – für uns gehts wieder ins Auto. 

Bevor wir an die Küste fahren, machen wir noch einen Halt in Mindo. Mindo ist ein kleines Örtchen mitten im Nebelwald (so hiess das glaub ich, erinnert aber einfach an Jungle) und Ausgangspunkt für einige Tagesausflüge. Man kann wandern, Wasserfälle anschauen, Rafting oder Quad Touren machen. Zudem ist das Klima hier herrlich angenehm mit etwa 25 Grad. Wir campen bei einer Unterkunft etwas ausserhalb des Ortes, wo wir Toilette und Dusche nutzen dürfen. Am nächsten Tag machen wir eine Wanderung zu ein paar Wasserfällen. Auf dem Hinweg nehmen wir einen Sessellift auf einen Hügel weil man ansonsten alles aussen rumlaufen müsste. Die Aussicht vom Sessellift auf die rundum grünen Hügel lohnt sich auf jeden Fall auch. Oben angekommen spazieren wir ein paar Meter bis zu einer noch cooleren Bahn. Es ist wie eine Art grosse Kiste in die man sich setzt und bietet auch nur Platz für etwa vier Personen. Damit gehts auch nur über ein Tal voller Bäume und Palmen hinweg auf die andere Seite. Das Coole an der Bahn ist aber, dass sie von einem alten Auto angetrieben wird. Der Mann gibt Gas und bremst über die richtigen Autopedale. Auf der anderen Seite angekommen wandern wir durch den Nebelwald. Es geht auf und ab und immer mal wieder am Fluss entlang. Es gibt etwa drei oder vier Wasserfälle zu entdecken. Nichts weltbewegendes, aber wir geniessen es uns mal wieder in der Natur zu bewegen. Auf dem Rückweg laufen wir bis ins Städtchen und gönnen uns noch einen Snack und einen Kaffee.

Am nächsten Tag geht es dann endlich an die Küste! Wir waren eigentlich seit Zentralamerika nicht mehr richtig am Meer (Cartagena lag zwar am Meer aber es gibt keine schönen Strände in der Stadt). Unser erstes Ziel ist der kleine Küstenort Canoa, den wir nach etwa 6 Stunden Fahrt erreichen. Wir dürfen bei einem Hotel campen und all die Einrichtungen (inklusive Pool) nutzen. Wir gönnen uns mal wieder ein Essen im Restaurant des Hotels, denn wir haben uns sehr auf Seafood gefreut. Die Shrimps mit Knoblauch/Chili-Sauce sind sehr lecker! Vom Ort sind wir eher etwas enttäuscht – es gefällt uns nicht so wirklich und auch der Strand ist nicht so schön. Deshalb fahren wir am nächsten Morgen auch bereits weiter und finden nur ein paar Kilometer weiter ein leerer Strand, wo wir unser Camp einrichten. Wir verbringen einen gemütlichen Tag am Strand und kochen uns Cannelloni in unserem Camping-Ofen.

Am Tag darauf wollen wir ein paar weitere Strände erkunden und hoffen auch auf ein paar surfbare Wellen zu stossen, da der Surfforecast nicht so schlecht ist. Aus Surfen wird zwar nichts aber wir finden einen wunderschönen naturbelassenen Strand mit zig Parkmöglichkeiten. Es ist Sonntag und daher noch ziemlich viel los als wir am Nachmittag ankommen. Aus Erfahrung wissen wir aber, dass sich dies nach Sonnenuntergang ziemlich schnell ändern wird, da hier keine Bars oder ähnliches sind. Wir schlagen unser Camp ganz am Ende des Parkplatzes auf und geniessen den Sonnenuntergang mit Bier und selber gemachten Empanadas. Dies ist wirklich ein Traum-Spot! Sowas haben wir uns schon lange wiedermal gewünscht. Da es so schön ist, bleiben wir auch gleich zwei Nächte. Wir verbringen einen entspannten Tag hier am Strand mit Backen, Lesen, Ball spielen und baden. Zudem entdecken wir immer wieder Wale, die Wasser in die Luft spritzen und aus dem Wasser springen. Wir fliegen auch die Drohne raus aufs Meer und machen ein paar unglaubliche Aufnahmen der Wale. Einfach nur traumhaft! Am nächsten Mittag kurz bevor wir losfahren wollen, entdecken wir einen Wal, der richtig nah an der Küste schwimmt. So schön diese Tiere zu beobachten 🙂

Heute geht es für uns aber weiter zum nächsten Strand, wo wir uns mit Tom (ein Neuseeländer, den wir in Cartagena beim Warten aufs Auto kennengelernt haben) treffen wollen. Wir haben schon eine Weile versucht uns zu treffen und nun hat es endlich geklappt. Den Abend und die Nacht verbringen wir an einem weiteren Wildcamping Spot an einem Strand mit Bier trinken und von unseren Erlebnissen erzählen.

Am Tag darauf fahren wir nach ‘Los Frailes’ – scheinbar der schönste Strand von Ecuador. Die paar Franken Eintritt lohnen sich – der Strand ist wirklich wunderschön, sehr gepflegt und naturbelassen. Das Wasser ist klar und erfrischend. An diesem Tag ist es ziemlich heiss und der Himmel wolkenlos, weshalb wir es hier nicht all zu lange aushalten. Nach etwa zwei Stunden haben wir alle genug Sonne getankt und beschliessen noch kurz auf einen Hügel zu laufen, von wo man eine tolle Aussicht haben soll. Völlig verschwitzt und dehydriert kommen wir oben an und geniessen kurz die Aussicht bevor wir zurück zu den Autos gehen. Vor Abfahrt gönnen wir uns noch ein Eis. Da wir mittlerweile alle ziemlich Hunger haben, gehen wir im nächsten Städtchen, Puerto Lopez, essen. Puerto Lopez ist ein kleines Touri-Städtchen, dass vor allem von den Bootstouren nach Isla de la Plata lebt. Isla de la Plata ist auch als ‘Poor Man’s Galapagos’ bekannt. Die Insel liegt nur ein paar Kilometer von der Küste entfernt und kann so gut in einem Tagesausflug besucht werden. Es soll ähnlich sein wie die Galapagos Inseln. Da uns die Galapagos Inseln zu teuer waren, werden wir immerhin diese Insel besuchen.

Das Wetter am nächsten Tag ist aber nicht so toll, daher entscheiden wir uns die Tour noch einen Tag zu verschieben, denn so eine Bootstour macht nunmal im Regen wirklich kein Spass. Wir hoffen an einem der Strände in der Umgebung etwas surfen zu können (bisher war es leider ziemlich erfolgslos mit Surfen) und werden aber wieder enttäuscht. Es ist viel zu windig und die Bedingungen zu schlecht um Geld für die Miete von Surfbrettern auszugeben. Wir setzten uns in ein Kaffee und erledigen wiedermal ein zwei administrative Dinge am Laptop. Später beschliessen wir uns schon einen Platz für die Nacht zu suchen. Da es schon den ganzen Tag regnet, sind einige Schotterpisten schon ziemlich matschig und die Fahrt an einen versteckten Strand wird richtig abenteuerlich. Da Tom einen Landrover Defender fährt, haben wir aber endlich mal einen fähigen Back-up und kämpfen uns durch den Schlamm. Es macht Spass und ist mal eine schöne Challenge für Rosie. Auch Tom’s Defender, Jerry, meistert die Schlammfahrt mühelos. Am Strand angekommen parken wir die Autos so, dass wir dazwischen unser Tarp spannen können und so einen gemütlichen trockenen Platz haben. Danach passiert nicht mehr viel. Wir kochen gemeinsam Abendessen und krabbeln dann eher früh ins Bett.

Am nächsten Morgen fahren wir zurück nach Puerto Lopez, wo wir nun die Bootstour nach Isla de la Plata machen wollen. Auf der Fahrt zur Insel entdecken wir bereits einige Buckelwale. Wir stoppen um die Tiere zu beobachten und Fotos zu machen. Es ist unglaublich diese riesigen Tiere mal aus der Nähe zu sehen. Wir können die einzelnen Buckel auf der Haut der Wale sehen. Die Bootstour hat sich jetzt schon gelohnt! Auf der Insel angekommen, machen wir eine kleine Wanderung. Hier auf der Insel leben spezielle Arten von Vögeln, die es nur hier und auf den Galapagos gibt. Die coolsten sind definitiv die ‘Blue Footed Boobies’, die wirklich himmelblaue Füsse haben. Auch von den hohen Klippen der Insel aus sehen wir wieder einige Wale. Die Insel ist komplett naturbelassen und es gibt ausser einem kleinen Haus, wo man mit dem Boot ankommt, keine Einrichtungen. Nach unserer Wanderung gibt es ein paar Sandwiches und Früchte. Im Wasser um uns herum schwimmen riesige Meeresschildkröten. Auch die haben wir noch nie von so nah gesehen. Danach geht es ab ins Wasser und wir können uns die Natur der Insel unter Wasser anschauen. Wir schnorcheln etwa eine Stunde im glasklaren Meer und entdecken zahlreiche Fische, Seesterne und sogar einen Oktopus. Das Wasser ist so klar, dass man auch bei geschätzten 15 bis 20 Meter Tiefe den Grund noch problemlos erkennen kann. Wir versuchen noch unser Wissen aus dem Free Dive Kurs aus Honduras anzuwenden und tauchen einige Meter in die Tiefe. Vanessa liebt das Wasser ja sowieso schon immer, aber auch Dario hat mittlerweile seine Freude daran gefunden. Auf dem Rückweg wird es überraschend frisch mit dem Fahrtwind und wir sind froh noch trockene Kleider dabei zu haben. Auch jetzt entdecken wir wieder einige Buckelwale, die wir für eine Weile beobachten. Dario kämpft mit dem starken Wellengang und ist froh als wir nach etwa einer Stunde wieder festen Boden unter den Füssen haben. Danach fahren wir wieder zum selben Campspot am einsamen Strand zurück.

Nach dem Frühstück packen wir zusammen und sind uns einig wieder mal etwas Strecke zu machen. Wir fahren bis nach Olon, ein Surferort etwas weiter südlich. Hier finden wir auch endlich surfbare Wellen – juhuu! Es ist zwar ein Beachbreak (meistens weniger gut wie ein Pointbreak) aber er läuft ganz gut. Wir mieten uns Surfbretter am Strand zu fairen Preisen und auch Tom will sich am Surfen versuchen. Die Session ist echt spassig und wir geniessen es endlich wieder im Wasser zu sein, auch wenn die Wellen eher klein sind. Tom scheint ein Naturtalent zu sein und erwischt auch einige Wellen. Nach ein paar Stunden wird der Hunger zu gross und wir machen erstmal Pause, um etwas essen zu gehen, bevor wir uns danach wieder in die Wellen stürzen.

Es gibt eine Reihe an Strandparkplätzen zwischen Palmen und ein kleines bisschen ausserhalb der Promenade, die sich perfekt als Campingplatz eignen. Wir sind wirklich überrascht, dass man hier (in einem Touri-Ort) gratis am Strand campen darf. Richtig cool! Uns gefällt es so gut, dass wir die nächsten Tage mit Surfen, Spazieren, Essen und Relaxen verbringen. Zudem gibt es im Ort einige gute und auch internationale Restaurants wie zum Beispiel ein Inder, bei dem wir gleich zweimal Essen gehen.

Nach einigen richtig erholsamen Tagen fahren wir weiter in Richtung der peruanischen Grenze. An einem Fallschirmstartplatz mit bestem Meerblick treffen wir Instagram-Freunde zum ersten Mal in echt. Ein deutsch-amerikanisches Paar (Marie & Scott) und ein kanadisches Paar (Josh & Vanessa), die das selbe Ziel wie wir haben (Ushuaiaaaa). Wir freuen uns immer neue Leute kennenzulernen und verbringen einen geselligen Abend. Am nächsten Morgen fahren wir zu viert weiter an einen abgelegenen Spot am Strand, wo wir alle die letzte Nacht an der ecuadorianischen Küste verbringen. Mit vier Autos haben wir ein richtiges Camp aufgebaut, wo wir gemeinsam kochen und essen. Wie immer die schönsten Vanlife-Momente 🙂

Danach geht es für uns und Marie & Scott weiter an die peruanische Grenze während Tom sowie Josh & Vanessa noch ein anderes Ziel in Ecuador haben. Die Fahrt bis zur Grenze zieht sich ziemlich und wir schaffen es nicht mehr am selben Tag dahin und übernachten daher kurz vor der Grenze in einer Art Nature Reserve, wo wir gratis campen dürfen. Es gibt sogar Toiletten und Dusche, alles vom Staat finanziert. Und wir entdecken bei einem kleinen Spaziergang noch einige Rehe, an die wir ganz nah ran können und ein Fuchs besucht ebenfalls noch unser Camp. 

Am nächsten Morgen geht es ab an die Grenze. Aber unsere peruanischen Abenteuer behalten wir für den nächsten Blog 🙂

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