Das Rennen zurück nach Veracruz & Pause vom Vanlife

Reminder: wir haben 5 Tage Zeit um zurück nach Veracruz zu fahren und unser Auto verschiffungsbereit zu machen. 1’300 Kilometer – let’s go!

Leider erwischt es Vanessa genau in dieser Nacht wieder einmal mit dem Magen und sie muss jede Stunde aus dem Auto rennen. Daher schlafen wir leider beide nicht gut und Vanessa geht es am nächsten Morgen ziemlich schlecht. Perfekte Bedingungen um viele Stunden Auto zu fahren… Leider können wir nicht warten, sondern müssen losfahren. Wir starten also gegen 8 Uhr morgens und machen in Honduras eigentlich guten Fortschritt. Wir erreichen innert Kürze also etwa 2 Stunden die Grenze zu Guatemala. Der Grenzübergang geht zackig da wir das TIP (Visa fürs Auto) von Guatemala nicht gecancelt hatten und somit direkt einreisen können. Danach fahren wir auf wunderschön geteerten Strassen weiter und kommen gut vorwärts bis wir zwischen einigen Hügeln in einen Stau fahren. Zuerst erklärt uns einer auf dem Motorrad, dass die Strasse verbessert wird und es in ein paar Minuten weiter geht. Nach einer halben Stunde werden die Leute langsam ungeduldig und einige Autos fangen an stehende Autos zu überholen und bleiben dann auf der Gegenfahrbahn stecken. Irgendwann kommen dann auf der Gegenfahrbahn ein paar Lastwagen entgegen und diese können nun nicht mehr weiterfahren wegen den Idioten welche vordrängeln wollen. Links und rechts gehts steil den Hügel hoch also passiert einfach mal gar nichts – alles ist blockiert. Absolutes Chaos herrscht weil niemand voran kommt und jeder den anderen blockiert und alle hupen. Genau das was man will wenn man Strecke machen muss -.-

Naja nach etwa einer weiteren Stunde Chaos rollt unsere Kolonne langsam an und wir gelangen zu der eigentlichen Problemstelle. Ein Lastwagen mit Anhänger steht quer in der Strasse und blockiert somit praktisch die ganze Strasse. Ein Polizist sitzt irgendwo im Schatten am Handy und es interessiert in weniger als Null, dass ein riesen Chaos herrscht und keiner voran kommt. Naja so eine Gleichgültigkeit muss man fast beneiden, jeder Europäer hätte in der Zwischenzeit einen Herzinfarkt gekriegt von der stressigen Situation.

Schlussendlich fahren wir noch ein paar Kilometer weiter und schlafen in der Nähe von der mexikanischen Grenze auf einer Wiese neben einer kleinen Strasse irgendwo zwischen ein paar Bauernhöfen. Wir haben wir wenigstens unsere Ruhe.

Am nächsten Tag stehen wir wieder früh auf und fahren direkt zur Grenze, wo wir noch ein letztes mal alle Tanks füllen mit dem restlichen Geld, das wir noch haben (in Guatemala ist der Diesel etwa 20 Rappen günstiger als in Mexiko). Danach heisst es wiedermal TIP cancelen und Pass ausstempeln lassen und ab nach Mexiko und dort wieder einstempeln und neues TIP lösen. Leider kommt es nicht soweit den die Mexikaner teilen uns mit, dass sie aktuell keinen Strom haben und es scheinbar erst morgen wieder Strom gibt. Hmm das ist sogar für uns zwei eher reiserfahrenen doch mal ein Novum. Wir fühlen uns wie im falschen Film, denn wir haben echt keine Zeit dafür und es gibt im Umkreis von weiss ich wie vielen Kilometern keinen anderen Grenzübergang. Vor allem erklären uns dann die Grenzbeamten, dass wir nicht hier abwarten dürfen, sondern zurück nach Guatemala müssen. Normalerweise wäre das ja nicht so schlimm, aber wenn man mit einem Auto reist braucht man ja immer ein TIP (welches auch immer kostet und ein kleiner Prozess ist) und das haben wir für Guatemala schon gecancelt. Natürlich sind wir sauer, dass wir nicht einfach an der Grenze oder im “Niemandsland” warten können – schliesslich ist es ja der Fehler der Mexikaner und nicht der Guatemalteken. Naja wir fahren zurück zu den Guatemalteken und erklären denen die Situation. Der Grenzbeamte lacht und flucht über die Mexikaner und sagt, dass wir natürlich auf dem Parkplatz bei ihnen warten dürfen bis Mexiko wieder aufmacht. Wir sind erleichtert – immerhin könnten wir hier auf dem Platz übernachten wenn es sein muss.

Immer wieder geht Dario zu Fuss rüber und fragt nach, ob der Strom zurück sei. Beim etwa dritten Mal sieht er in den Büros die Klimaanlagen wieder am laufen und überall hat es Licht, aber die Antwort nein der Strom ist noch nicht zurück für das Immigration System. Absolute Gleichgültigkeit wieder einmal bei den Mexikanern. Irgendwann – nach vielleicht 2 Stunden – teilen sie uns dann mit, dass das System nun wieder online sei und man mit der Immigration beginnen könne. Wir fahren rüber und stellen uns in die Mittlerweile lange Schlange. Nun kommt natürlich das allerbeste, alle Leute müssen jetzt zuerst noch zu einer “Ärztin” die kurz fragt ob man Schnupfen oder irgend einen anderen Quatsch hat (wegen Corona). Dies konnte man natürlich nicht schon vorher ohne Strom erledigen…

Weiter gehts in die nächste Schlange, wo man wartet um einen Zettel auszufüllen mit Namen, Reiseziel und so weiter. Wiederum etwas das man bestimmt nicht ohne Strom hätte machen können. Das Geilste ist natürlich, dass man wartet um den Zettel zu kriegen, den Zettel dann ausfüllt und wieder hinten ansteht bis man wieder bei der Grenzdame ankommt. Unglaublich! Als wir von der USA nach Mexiko eingereist sind, ging das 15 Minuten und dann hatten wir das TIP, Visa und konnten los. Hier hatten wir etwa 2h nachdem der Strom wieder da war. Insgesamt hatten wir also etwa 4 Stunden verloren. Naja, schlussendlich haben wir alle Dokumente und Stempel und fahren weiter.

Etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang beschliessen wir an den Roberto Barrio Wasserfällen in Chiapas anzuhalten, die praktisch auf dem Weg liegen. Hier können wir die ganze Fahrerei mal kurz vergessen und noch etwas plantschen gehen (was auch bitternötig ist bei den Temperaturen und zusätzlichem Stress an der Grenze).

Am nächsten Tag gehts wie immer früh weiter und wir werden von ausserordentlich guten Strassen (vor allem wenige Topes) überrascht. Wir nehmen ausnahmsweise mal die Mautstrasse, welche glücklicherweise sogar sehr günstig ist. Wir schaffen es noch am selben Tag bis in den Staat von Veracruz und fahren zu einem schönen Campingplatz an einer Lagune. Wir entscheiden uns schlussendlich sogar zwei Nächte hier zu bleiben, da es bis nach Veracruz nur noch 170 km sind und wir dringend etwas Entspannung brauchen. Abends geniessen wir den Sonnenuntergang an der Lagune und sehen sogar noch ein grosses Krokodil vorbei schwimmen, gewarnt hat uns niemand – wir waren noch kurz davor in der Lagune baden zu gehen 🙂 Zudem sind wir hier in guter Gesellschaft, sowohl von Mexikanern als auch Deutschen Reisenden.

Last but not least erreichen wir Veracruz und verbringen die letzte Nacht in Rosie am Strand kurz vor Stadteingang von Veracruz. Am nächsten Morgen fahren wir zu unserem Agenten, Pepe, und klären mal das ganze Vorgehen der nächsten Tage ab. Am gleichen Nachmittag knallen wir noch kurzerhand eine Holzplatte zwischen Fahrerhaus und “Wohnraum”, damit bei der Verschiffung niemand nach hinten klettern kann und alles unser Zeugs ausräumt. Scheinbar passiert dies doch ab und zu. Wir verstecken unsere Wertsachen oben im Dach (da wir eine Weile backpacken werden wollen wir auch nicht zu viele Wertsachen mitnehmen), wo es niemand findet ohne das er das ganze Zelt aufmacht und fühlen uns sicher damit. Am folgenden Tag fahren wir mit Rosie Richtung Hafen und müssen die Schlüssel einem Fahrer übergeben, der sie in den Hafen fahren darf (aus irgend einem Grund dürfen wir das selbst nicht). Das ist das erste Mal das wir beide unserem Auto zusehen wie es wegfährt – komisches Gefühl.

Wir geniessen noch einige Tage in unserem Airbnb in Veracruz und entscheiden uns zuerst mal eine Woche Sprachschule in Mexico City zu machen. Hier sind wir wieder einmal froh über die Spontanität der Mexikaner, da es Freitag ist und wir am Montag starten wollen. Später gehen wir noch ein Bier trinken mit einem mexikanischen digitalen Nomaden, den wir am in einem Kaffee kennengelernt haben. Am nächsten Tag muss Dario noch einmal kurz zum Hafen (dieses Mal darf er rein?!) um die Zollinspektion vorzunehmen. Die Zollbeamten nehmen die Sache richtig ernst und öffnen alle Schubladen, Kästchen und was wir sonst noch haben. Wir verstehen bis heute nicht warum bei der Ausreise das Auto dermassen genau kontrolliert wird und bei der Einreise interessiert es kein Schwein. Sogar der Drogenhund muss noch im Auto rumschnuppern und danach darf Dario das ganze Chaos wieder aufräumen. Er macht zudem das ganze Auto einbruchsicher indem wir ein Spannset von der Hecktüre zum Fenster spannen, so kann niemand den hinteren Teil des Autos öffnen. Danach lädt ihn der Shipping Agent noch auf ein Bier ein. Es stellt sich heraus, dass er zwar Mexikaner ist, aber für ein paar Jahre in der Westschweiz gewohnt hat. Die Welt ist einfach klein 🙂

Am Sonntagmorgen nehmen wir dann einen Bus nach Mexiko City. Die Reise ist ziemlich gemütlich und dauert ca. 7 Stunden. Gegen abends kommen wir im Zentrum der Stadt an. Wir haben ein Airbnb im Viertel Roma Sur gebucht. Hier werden wir für eine Woche in die Sprachschule gehen um unser Spanisch wieder einmal ein bisschen zu verbessern (vor allem Vanessa hat es noch ein bisschen nötig – Dario spricht ja schon fast fliessend). Ein Woche lang am selben Ort und immer auswärts Essen gehen – es gibt Schlimmeres!

Leider erwischt es zur Abwechslung mal Dario mit Magenproblemen, welches unsere kulinarischen Entdeckungen ein bisschen ausbremst. Er hatte sich sehr darauf gefreut nochmals einige Tacos zu essen. Was er natürlich auch macht und danach halt ab und zu zur Toilette rennt 😉 Vanessa geht es dafür zur Abwechslung mal sehr gut und sie geniesst die vielen Bäckereien der Stadt. Täglich gibt es etwa 3 Cappucchinos, die natürlich jedes Mal auch mit etwas Süssem begleitet werden. Wir geniessen die Zeit in der Stadt sehr und lernen besonders die Viertel Roma und Condesa lieben. Die Viertel sind ultra gemütlich und es fühlt sich ein bisschen wie in einer europäischen Grossstadt an. Wir könnten uns definitiv vorstellen hier für eine Zeit zu leben. Vanessa kann auch endlich wieder etwas shoppen gehen und ihre Garderobe ein kleines bisschen aufpeppen^^ Leider ist wie immer der Platz begrenzt…

Auch hier treffen wir uns noch mit anderen Reisenden und verbringen einen gemütlichen Abend mit einigen Bier und Mezcales. Zudem treffen wir unseren Freund Aldo wieder, der uns beim letzten Mal in Mexico City mit offenen Armen bei sich zu Hause aufgenommen hat. Insgesamt eine super Woche!

Nach einer schönen Woche in dieser coolen Stadt beschliessen wir noch nach El Salvador zu fliegen. Wie es aussieht wird das Schiff mit Rosie noch etwas unterwegs sein. Daher wollen wir unsere Zeit noch am Meer mit Surfen verbringen. Wiederum buchen wir direkt ein Hostel für 5 Nächte, da wir keine Lust haben ständig umzuziehen. Das Hostel soll direkt an einem Surfspot liegen. Leider finden wir nach Ankunft heraus, dass dieser Spot nicht ideal ist und nur selten funktioniert. Der viel bessere Surfspot liegt in El Tunco, was etwa 5 Kilometer von unserem Hostel entfernt ist. Somit fahren wir fast täglich mit dem Chicken Bus (der lokale Bus im Stil von einem alten amerikanischen Schulbus aber komplett aufgemotzt) nach El Tunco zum Surfen. Der Surfspot enttäuscht zum Glück nicht! Und auch die Umgebung mit der felsigen, aber grünen Küste ist einfach nur wunderschön!

Im Hostel treffen wir auf einen Engländer, der hier in El Salvador ein Motorrad gekauft hat. Er ist jedoch nur für etwa 4 Tage hier und bietet uns an, dass wir danach sein Motorrad nutzen dürfen. Einfach so! Ohne etwas zu bezahlen oder ohne, dass er unseren vollen Namen kennt. Er fliegt zurück und bittet uns nur darum, das Motorrad mit vollem Tank wieder beim Hostel abzustellen. Wow – dieses Angebot können wir natürlich nicht ablehnen! Da der Forecast für die nächsten Tage sehr gute Wellen voraussagt, beschliessen wir nach unseren 5 Nächten in ein Hostel in El Tunco umzuziehen, damit wir das Surfen nochmals voll geniessen können. Danach schwingen wir uns mit unseren sieben Sachen aufs Motorrad und erkunden noch etwas das Land.

In der Zwischenzeit schippert Rosie übers Meer. Wir können die Route des Schiffes online verfolgen und sind ganz schön genervt (aber irgendwie nicht überrascht…), dass unser Schiff erst noch Florida ansteuert. In Jacksonville soll es gemäss Routenplanung noch kurz anlegen bevor es dann Kurs auf Cartagena nimmt. Geplante Ankunft: 4. April. Ana, unsere Agentin in Cartagena informiert uns, dass die Kolumbianer bereits am Mittwochabend ins lange Osterwochenende starten. Normalerweise dauert es etwa 3-4 Tage bis man das Auto abholen kann. Dies bedeutet, dass unsere Chance leider gaaanz klein ist, dass wir Rosie noch vor Ostern abholen können. Wenn nicht, müssen wir leider bis zum nächsten Montag warten 🙁 Ana verspricht aber ihr Bestes zu geben, damit wir Rosie vielleicht doch schon vor Ostern haben. Daher entscheiden wir uns einen Flug von San Salvador nach Cartagena für den 3. April zu buchen. Leider sind die Flugpreise in den letzten Tagen ganz schön angestiegen und wir zahlen mehr als das Doppelte als ursprünglich gedacht.

Nach gebuchtem Flug fahren wir mit dem Motorrad nach Santa Ana, welches etwas erhöht in den Hügeln liegt. Von hier aus schauen wir uns den Santa Ana Vulkan an, sind jedoch zu faul um hochzuwandern. Wir cruisen den ganzen Tag mit dem Motorrad herum und geniessen die Natur sowie den guten Kaffee in El Salvador. Auf dem Rückweg nach El Tunco stoppen wir noch in der Hauptstadt San Salvador. Diese sagt uns jedoch nicht so zu und so beschliessen wir morgens wieder zurück an die Küste für unsere letzte Nacht in El Salvador zu fahren. Kulinarisch lassen wir uns hauptsächlich mit Pupusas verwöhnen. Pupusas sind sozusagen die salvadoranische Variante der Tacos. Es ist ein Teig aus wahlweise Weizen- oder Maismehl, der etwas dicker als ein Taco ist und mit allen möglichen Zutaten wie zum Beispiel Käse, Jalapenos, Knoblauch, Chicken, Shrimps, Fisch oder Bohnen gefüllt wird. Dazu wird eine Art Kohlsalat serviert, den man mit scharfer Sauce auf die Pupusas legt. Ziemlich lecker, aber nach dem zehnten Mal auch etwas langweilig, da die Füllung immer nur sehr wenig ist und dadurch fast jedes Pupusa gleich schmeckt. Dafür kostet ein Abendessen umgerechnet etwa 6 Franken für uns beide! 🙂

Am 3. April morgens um 5.30 Uhr holt uns ein Taxifahrer (leider fahren um diese Uhrzeit noch keine Busse) ab und fährt uns zum Flughafen. Die Sicherheitskontrolle am Flughafen ist mehr Schein als Sein, was uns aber auch egal ist. So können wir sogar unsere Wasserflasche mit hinein nehmen. Wir heben pünktlich ab und nach einem Zwischenstopp in Costa Rica landen wir kurz nach Mittag in Cartagena.

Da wir noch die Mini-Hoffnung haben, dass wir Rosie vor Ostern aus dem Hafen holen können, haben wir erstmal nur für drei Nächte ein Airbnb gebucht. Da wir kein Vermögen ausgeben wollen, liegt unser Airbnb etwas ausserhalb des Zentrums von Cartagena. Es ist jedoch fussläufig zu erreichen. Wir erkunden etwas die Gegend und essen ein typisch kolumbianisches Gericht: zur Vorspeise eine Suppe, dann gebratenes Poulet mit Reis, Salat und Patacones (frittierte Kochbananen). Dazu gibt es noch ein Getränk: Agua de Panela. Und dies alles für umgerechnet 3 Franken pro Person! Kolumbien, du gefällst uns!

Am nächsten Tag gegen Mittag ruft plötzlich unsere Agentin Ana an und teilt uns mit, dass wir jetzt gleich an den Hafen kommen sollen, wo wir irgendwelche Papiere unterschreiben sollen. Rosie wurde bereits abgeladen und die Zollinspektion fand bereits am Morgen statt. Nun brauchen wir nur noch die obligatorische Versicherung. Leider reicht es genau nicht mehr diese abzuschliessen, da die Leute der Versicherung bereits aufgehört haben zu arbeiten 🙁 Ana bietet uns an Rosie ohne Versicherung schon aus dem Hafen zu holen und dann einfach noch in Cartagena zu bleiben bis Montag. Da es illegal ist ohne Versicherung zu fahren, wollen wir dies aber nicht riskieren und zudem bräuchten wir dann auch einen Parkplatz. Daher entscheiden wir, dass Rosie sicherer ist im Hafen. Und wir haben sowieso schon ein weiteres Airbnb für die nächsten Tage gebucht.

Somit haben wir also nochmals vier Tage in Cartagena vor uns, die wir irgendwie rumbringen müssen. Zum Glück ist unser zweites Airbnb richtig cool und bietet etwas mehr Platz. Wir haben sogar einen Balkon mit Hängematte. So lässt es sich doch aushalten 🙂 Jetzt wo wir wissen, dass wir Rosie spätestens am Dienstag haben, können wir die Zeit auch etwas mehr geniessen.

Wir trödeln jeden Tag etwas durch die farbigen Strassen der Altstadt, gehen Kaffee trinken und lokal sowie auch international essen. Wir machen unter anderem einen Kochkurs, wo wir ein traditionelles Gericht kochen. Abends treffen wir uns mit anderen Overlandern aus Neuseeland und USA, die ebenfalls auf ihr Fahrzeug warten. Und am Dienstag trifft Jon (unser Appenzeller-Freund) ebenfalls in Cartagena ein. Deshalb entscheiden wir uns (schweren Herzens :P) sogar nochmals zwei Nächte zu bleiben, um noch etwas Zeit mit ihm zu verbringen.

Am Dienstag Nachmittag ist es endlich soweit (nachdem wir schon den ganzen Tag ungeduldig gewartet haben) und wir erhalten den Anruf, dass unsere Versicherung ausgestellt wurde und wir jetzt sofort zum Hafen können, um Rosie abzuholen. Zwei Angestellte von Ana fahren uns zum Hafen, der etwa 40 Minuten ausserhalb von Cartagena liegt. In den Hafen rein darf nur Dario (mit langer Kleidung und Boots) und Vanessa muss mit dem anderen ein paar Meter entfernt an einer Tankstelle warten. Zum Glück dauert es nicht lange und Dario kommt mit Rosie angefahren. Es scheint alles intakt zu sein und wir freuen uns ungemein! Wir haben unsere Nummernschilder beim Verschiffen abmontiert, damit sie nicht geklaut werden und in letzter Minute noch hinten reingeworfen. Daher müssen wir diese jetzt erst mal rausholen, damit wir losfahren können. Da wir ja aber eine Trennwand eingebaut haben und die hinteren Türen mit Spannset verbarrikadiert haben, kommen wir da gar nicht so einfach ran. Daher müssen wir erst mal hier an der Tankstelle unsere Trennwand heraus schrauben. Zum Glück waren wir noch so schlau und haben das notwendige Werkzeug in die Motorhaube gelegt. Das restliche Werkzeug liegt nämlich ebenfalls im hinteren Teil. Nach kurzer Zeit haben wir die Trennwand entfernt und die Nummernschilder wieder montiert. Wir steigen ein und drehen den Schlüssel im Zündschloss – nichts passiert! Die Batterie ist leer! Wahrscheinlich hat beim Verschiffen jemand nicht ganz aus gestellt und so die Batterie komplett entleert… Dann müssten sie im Hafen die Batterie überbrückt haben zum Losfahren. Leider haben sie uns das natürlich nicht mitgeteilt. Ansonsten hätten wir den Motor laufen lassen können, um die Batterie wieder voll aufzuladen. So haben die paar Meter vom Hafen zur Tankstelle nicht gereicht, um die Batterie wieder aufzuladen. Somit müssen wir erstmal die Angestellten der Tankstelle um Hilfe bitten. Zum Glück sind die Kolumbianer sehr hilfsbereit und wir können unsere Batterie mit einem anderen Auto überbrücken. Die Batterie scheint aber wirklich komplett leer zu sein und wir müssen zu viert das Auto anschieben damit Dario den Motor so starten kann. Puuuh – der Motor läuft! Was für ein Start ^^ Wir hoffen nur, dass die Batterie nicht zu viel Schaden genommen hat und, einmal voll geladen, wieder funktionieren wird. Nun müssen wir aber zurück nach Cartagena, da Jon in der Zwischenzeit angekommen ist und beim Airbnb auf uns wartet.

Wir verbringen noch einen letzten Tag in Cartagena und zeigen Jon etwas die Stadt. Abends gehen wir noch essen und treffen nochmals die anderen Reisenden. Jon wartet ebenfalls darauf, dass ihr Bus aus Panama eintrifft. Wie so üblich in diesem Business gibt es auch bei ihm unerwartete Verspätung und er entscheidet sich noch ein paar Tage mit uns mitzukommen, da seine Freundin Nadine noch in der Schweiz ist und erst später nach Cartagena fliegt. So stiegen wir am Donnerstag Morgen also zu dritt ins Auto und fahren los! Wir sind voller Vorfreude und sehr gespannt was uns in Kolumbien erwartet! :-)))

3 Replies to “Das Rennen zurück nach Veracruz & Pause vom Vanlife”

  1. dorishautle says: Reply

    So Abenteuerlich,phu einfach und doch kompliziert…Ende gut…Alles gut. Eure Reportage mega spannend und die Fotos wunderschön, toll was ihr alles erlebt und gesehen und geniessen konntet, leider auch diese Hektik. Weiter so und noch viel Spass, liebe Grüsse von zu Hause.

  2. Hey ihr beiden, danke für den spannenden Bericht. Vor allem die Verschiffungsinformationen sind super interessant für uns: Wir werden vermutlich den selben Weg wählen wie ihr und von Veracruz nach Cartagena verschiffen. Da ist es echt hilfreich, wenn man schon mal ein bisschen hört, wie es anderen dort ergangen ist.

    Liebe Grüße und safe travels
    Brit

    1. Hallo Brit, vielen Dank für deinen Kommentar 🙂 Ihr könnt uns natürlich jederzeit schreiben, falls ihr noch mehr Infos wollt. Können beide Agenten guten Gewissens weiterempfehlen. Liebe Grüsse Vanessa

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