Wir starten gemütlich ins neue Jahr (ja wir sind immer noch fast 2 Monate im Verzug mit dem Blog) und treffen uns erstmal mit unseren Freunden zum Brunch. Danach stellen wir uns zu ihnen an den Strand, wo man gratis campen darf. Dies überrascht uns doch ziemlich an so einem touristischen Ort wie Puerto Escondido. Aber wir wollen ja nicht meckern 🙂 Wir beschliessen am nächsten Morgen gemeinsam weiter zu der ‘Lagunas de Chacahua’ zu fahren, die ein Stück nördlich liegen. Eigentlich ist unsere Regel immer gegen Süden fahren, aber hier machen wir mal eine kleine Ausnahme. Dies ist ein Nationalpark, der aus drei grossen Lagunen besteht. Abgesehen davon, dass die Natur dort sehr schön sein soll, soll es einen guten Pointbreak geben. Das können wir uns nicht entgehen lassen. Man kann den Ort entweder per Boot erreichen oder um die ganzen Lagunen rumfahren und von Norden in den Park fahren. Wir entscheiden uns gegen die Variante mit dem Boot, da wir ansonsten unsere Camper zurücklassen müssten. Es sind zwar nur etwas mehr als 100 Kilometer zu fahren, aber wie immer zieht sich dies ganz schön. Mit Frühstücken, Einkaufen, Wasser auffüllen etc. vergeht die Zeit und wir legen noch einen Zwischenstopp ein für eine Nacht und setzten unseren Weg erst am nächsten Morgen fort.

An diesem schönen Zwischenstopp installieren wir ausserdem noch unsere neuen Batteriezellen die wir vorbereitet haben und seit ein paar Tagen durch die Gegend fahren. Wir stehen auf einem schönen Strand und bauen mal unsere Batterie aus, nehmen alles auseinander und ersetzen die Kack-China-Zellen durch unsere neuen Ami/China-Zellen in der Hoffnung, dass wir dieses Mal bessere Zellen haben. Nach etwa einer Stunde ist die Operation schon abgeschlossen und wir können die neue Batterie verbauen. Die Batterie scheint zu funktionieren und wir fangen sie an zu nutzen. Fazit einen Monat später: Bis jetzt läufts 🙂 Kochen über Induktion etc. kann wieder einwandfrei genutzt werden.
Wir kommen gegen Mittag an unserem herausgesuchten Campspot an der Lagune an und sind im ersten Moment etwas enttäuscht. Es hat leider sehr viele Leute überall – was eigentlich klar war, da ja noch Weihnachts/Neujahrsferien sind. Nachdem wir über dies hinweg sehen können, ist es aber ein wunderschöner Ort. Während Dario die Fischerrute auspackt, schnappt sich Vanessa ihr Surfbrett. Die Welle, die konstant nach rechts bricht, ist ziemlich schön aber leider auch hier zu viel Leute. Zudem ist es riiichtig schwierig wieder an Land zu kommen, da unser Stellplatz auf der anderen Seite der Lagune ist. Die Lagune (fast wie ein Fluss) hat ziemlich viel Strömung raus aufs Meer. Was beim rauspaddeln richtig geil war, ist jetzt unmöglich zu überwinden. Vanessa muss auf der anderen Seite ans Ufer paddeln, dann an der Lagune ein Stück hochlaufen, um dann mit der Strömung auf der anderen Seite wieder rauszukommen. Ziemlich anstrengend für ein mittelmässiger Surf 🙁 Später richten wir unser Camp ein und machen abends ein Lagerfeuer am Strand und kochen über dem Feuer. Ein toller Abend!

Den nächsten Tag starten wir gemütlich an der Lagune. Heute hat es plötzlich kaum mehr Leute – gut für uns 🙂 Wir starten nochmals eine gemeinsame Surfsession mit Jonas. Wir haben alle unseren Spass bevor wir uns auf dem Rückweg wieder zu Tode paddeln. Den Rest des Tages chillen wir in der Hängematte. Die Lagune ist von der Natur her wirklich sehr schön, aber da es nicht der allerbeste Surfspot ist, juckt es uns schon wieder unter den Füssen und wir wollen weiterfahren. Am nächsten Morgen brechen wir daher bereits wieder auf und fahren zurück nach Puerto Escondido, wo wir nochmals eine Nacht verbringen. Was wir an den Touri-Orten lieben ist definitiv das Gastro-Angebot. Wir gönnen uns leckeren Kaffee, Gebäck und eine fancy Poke-Bowl.



Die nächsten Tage machen wir keine grossen Sprünge, sondern fahren immer wieder 30-50 Kilometer der Küste entlang und geniessen den Pazifik. Einen Abend verbringen wir alleine an einem wunderschönen wilden Strand, wo abends ausser uns nur ein paar lokale Fischer sind. Die nächsten zwei Nächte verbringen wir dann mit unseren Freunden Jonas & Clara sowie Flo & Michi (das deutsche Paar mit denen wir Silvester gefeiert haben) auf einem wunderschönen Campingplatz à la Europa-Style. Der Platz ist riesig mit viel Wiese und Bäumen. Es gibt sogar einen Pool, was wir ziemlich feiern.





Dann steht noch ein Highlight auf dem Plan – Barra de la Cruz. Ein Weltklasse Surfspot an der Küste von Oaxaca. Hier fanden auch schon Events für die Surfmeisterschaften statt. Vanessa freut sich schon ewig auf diesen Stop. Der Spot ist nicht nur ein Traum zum Surfen, sondern auch landschaftlich wahnsinnig schön. (Leider) hat die Community hier verstanden, wie man Geld macht und so müssen wir für den Strand, der nur über eine Strasse zu erreichen ist, Eintritt bezahlen. Der Preis liegt bei stolzen 5 Franken pro Person für einen Tag. Leider darf man auch nicht am Strand campen, sondern nur oben im Dorf. Der Strand ist dafür makellos sauber und es gibt neue Toiletten und Duschen. Wir packen natürlich direkt unsere Surfbretter aus und ab ins Wasser! Es sind keine riesigen Wellen aber es macht trotzdem sehr viel Spass. Der Spot ist wirklich ein Traum und man erkennt das Potential, wenn mal ein grosser Swell reinkommt.

Wir fragen bei einem Hostel / Restaurant im Dorf, ob wir unsere Camper hier abstellen dürfen. Nach einigem Zögern stimmen sie zum Glück zu. Das Restaurant entpuppt sich auch als Glückstreffer. Das Essen ist wirklich günstig und wahnsinnig lecker. Da lohnt es sich echt nicht zum selber kochen. Jonas & Clara sind mittlerweile auch schon eingetroffen und wir verbringen den restlichen Abend bei Bier und Shrimp Tacos.
Die nächsten Tage laufen alle gleich ab: wir packen morgens unsere sieben Sachen zusammen und fahren runter zum Strand, wo wir unsere 10 Franken Eintritt bezahlen. Wir surfen, chillen, essen, lesen und quatschen am Strand. Am Abend fahren wir wieder hoch zum Restaurant, wo wir uns Shrimp Tacos und Burritos bestellen und ein zwei Bier trinken. Gegen Ende der Woche wird ein grösserer Swell vorausgesagt, den wir unbedingt noch abwarten wollen. Die Wellen werden zwar nicht ganz so gross wie vorhergesagt, aber wir erwischen trotzdem alle ein paar tolle Wellen! Nach etwa 5 Nächten haben wir das hin und her fahren und Eintritt bezahlen aber auch langsam gesehen und entscheiden uns daher weiterzufahren.



Wir legen noch einen letzten Stop am Meer ein, bevor wir dann ins Inland von Chiapas fahren. Wir finden einen traumhaften, einsamen Strand mit Blick auf riesige Dünen. Hier sind ausser uns nur noch zwei andere Overlander. Wir sind mittlerweile schon fast 5 Monate in Mexiko und haben die Zeit hier geliebt. Mittlerweile kommt bei uns aber das Gefühl auf, dass wir weiter wollen. Es wird Zeit für ein neues Land. Daher entscheiden wir uns die Küste von Mexiko hinter uns zu lassen und noch den letzten Staat vor der Grenze, Chiapas, zu erkunden. Hier wollen wir nur noch 3-4 Stopps machen, bevor wir die Grenze nach Guatemala überqueren.


Am nächsten Morgen fahren wir also gemeinsam mit Jonas & Clara weiter nach Chiapas, genau genommen nach Tuxtla, wo der Sumidero Canyon liegt. Die Fahrt dahin ist unglaublich schön und wir fahren an hunderten Mangobäumen vorbei. Eventuell versuchen wir ein oder zwei zu “stibitzen”, aber leider sind die Früchte von der Strasse aus nicht erreichbar. Wir erreichen unser Ziel gegen Nachmittag und kommen genau richtig für ein kulturelles Fest, das gerade stattfindet. Sehr viele Leute sind in traditionellen Trachten gekleidet und es tönt laute Musik. Die Leute ziehen in einem Umzug mit Musik & Tanz durch die Strassen. Ziemlich cool, dass wir hier per Zufall genau im richtigen Moment angekommen sind.


Am nächsten Morgen buchen wir eine Bootstour durch den Canyon. Mit einem kleinen Boot auf das sich etwa 30 Leute quetschen, düsen wir durch den Canyon. Wir entdecken Krokodile, Affen und allerlei Vögel. Die Wände des Canyon ragen bis zu tausend Meter in die Höhe. Die Tour dauert etwa zwei Stunden und ist empfehlenswert. Die Natur ist wieder einmal beeindruckend. Am Abend feiern wir unseren letzten gemeinsamen Abend mit Jonas & Clara. Hier werden sich unsere Wege leider trennen, da sie weiter in Richtung Yucatan fahren und wir bald nach Guatemala. Nachdem wir fast die ganze Zeit in Mexiko immer wieder gemeinsam verbracht haben, sind wir schon etwas traurig uns von den dreien zu verabschieden. Aber wir werden uns bestimmt wieder in der Schweiz oder in Deutschland sehen 🙂






Für uns geht es am nächsten Morgen 1’500 Höhenmeter bergauf nach San Cristobal de las Casas. Die Strasse ist unglaublich steil und wir sind sehr erleichtert als wir die Stadt ohne Überhitzen erreichen. Der Temperaturunterschied ist auch sehr krass. Während unten tagsüber etwa 30 Grad herrschten, sind es hier oben noch etwa 20. Nachts fallen die Temperaturen hier sogar auf etwa 5 Grad. So ein krasser Unterschied in so kleiner Distanz hatten wir glaube ich noch nie. San Cristobal de las Casas begeistert uns direkt. Uns gefallen die farbigen Häuser und die Fussgängerzone sehr. Wir finden eine coole Wein & Tapasbar, wo wir uns etwas gönnen. Danach gehts noch zum Inder, wo wir sehr leckeres Curry geniessen. Wenn wir ehrlich sind, sind wir ja nur fürs Essen hier 😉 und diesbezüglich hat diese Stadt ziemlich zu bieten. Daher beschliessen wir noch eine Nacht länger zu bleiben, um noch mehr Restaurants auszuprobieren. Wir geniessen unter Anderem noch Cappucchino, Mandel-Croissants, Pain au Chocolat, koreanisches Ramen und Fried Rice sowie natürlich Tacos. Unsere Kreditkarte brennt ganz schön, denn wir decken uns noch mit Lederjacken und Taschen ein. Die Produkte sind einfach zu schön, um zu verzichten und auch total preiswert. Wir entscheiden ein Paket nach Hause zu schicken und kaufen daher beide mehr als etwas ein.


Mit vollem Magen und Auto fahren wir am nächsten Morgen weiter zu unserem vorletzten Ziel in Mexiko – den Chiflon Wasserfällen. Die Strasse führt an zahlreichen Zuckerrohrplantagen vorbei und die Lastwagen, die das Zuckerrohr wo auch immer hinbringen sollen, sind bis zum absoluten Maximum geladen. Bei jedem Tope (Bodenwelle) verlieren sie ein zwei Stück.

Wir erreichen die Wasserfälle gegen den späteren Nachmittag, sodass die Zeit nicht mehr reicht sie heute anzuschauen, da man noch einige Kilometer dafür wandern muss. Wir übernachten auf dem Parkplatz der Anlage direkt am türkisblauen Fluss. Die verbleibenden Stunden bis es dunkel wird, nutzt Dario um unser Lenkrad auseinander zu nehmen. Unsere Hupe funktioniert nämlich nicht mehr richtig und er vermutet irgendeinen Wackelkontakt. Die Hupe ist hier in Zentralamerika ziemlich wichtig und es gab schon ein zwei Situationen, wo wir sie gebraucht hätten. Zudem wird die Hupe auch oft genutzt um sich zu grüssen – und wir wollen ja nicht unhöflich sein 🙂 Wir verbringen einen gemütlichen Abend auf dem Parkplatz und gehen zeitig schlafen, um am nächsten Morgen früh zu starten. Denn morgen ist Samstag und wir vermuten, dass einige Leute hierher kommen werden.

Gegen 8 Uhr morgens stehen wir also am Eingang des Parks und starten flussaufwärts. Die Cascadas de El Chiflon bestehen aus (glaube) 8 Wasserfällen, die sich auf etwa 2 Kilometer und einigen Höhenmeter verteilen. Der Weg führt durch einen Wald, wobei anfangs noch viele Verpflegungsstände stehen, an denen man sich – was sonst – ein Bier oder Michelada kaufen kann. Die Mexikaner liiiieben Michelada und es ist definitiv auch niemals zu früh für ein Michelada 😉 Nach ein paar Meter gelangen wir auch schon zum ersten Wasserfall, der schon ziemlich schön ist. Wir machen ein paar Fotos und folgen weiter dem Weg. An einem schönen Punkt packen wir unsere Drohne aus und schaffen es einen unglaublich tollen Video der Wasserfälle zu machen (siehe Instagram). Durch den Bildschirm sehen wir schon einmal den grössten der Wasserfälle und sind schon total beeindruckt! Weiter gehts flussaufwärts, um diesen auch in Echt zu sehen. Die Wasserfälle sind echt unglaublich, einer schöner als der Andere. Normalerweise fährt man an so einen Ort, um einen Wasserfall zu sehen. Hier kriegt man gleich 8 davon! Der höchste Wasserfall nennt sich ‘Velo de Novia’, was auf deutsch ‘Brautschleier’ bedeutet. Das Wasser stürzt aus geschätzt über hundert Metern über die Klippen und sieht in der Tat aus wie ein Schleier. Es gibt einen Viewpoint, der ziemlich nah dran ist und nach nur zwei Minuten sind wir pflutschnass, da es ganz schön stäubt! Zum Glück kommt langsam die Sonne raus, denn es ist noch relativ kühl so früh am Morgen. Von diesem Highlight geht es noch ein paar Meter weiter bis zu den letzten zwei Wasserfällen. Oben angekommen sind wir begeistert von allem, was wir gesehen haben. Definitiv Top 1 der Wasserfälle, die wir bisher gesehen haben (ja, auch schöner als die Niagarafalls). Und früh aufstehen hat sich definitiv gelohnt, wir konnten das Ganze nämlich komplett alleine geniessen. Auf dem Weg zurück kommen uns dann schon einige Leute (mit Micheladas in der Hand ;-)) entgegen. Unten angekommen frühstücken wir erstmal ausgiebig – es gibt selbst gebackenes Bananenbrot. Wir entscheiden uns den Tag gemütlich anzugehen und den Rest des Tages noch hier zu verbringen und erst am nächsten Tag weiterzufahren. Wir gehen am Nachmittag nochmals in den Park rein, um uns im kalten Wasser abzukühlen und etwas zu plantschen.







Am nächsten Morgen brechen wir früh auf und nehmen die knapp 100 Kilometer zu unserem letzten Ziel in Mexiko in Angriff. Die Route zieht sich über gefühlt 679 Topes wieder einmal. Unterwegs halten wir noch in einem Walmart, um wieder mal einige Produkte, die wir nur hier finden, aufzufüllen. Zudem sind wir uns nicht sicher, ob es in Guatemala auch noch Walmart gibt. Die Landschaft verändert sich etwas uns wir fühlen uns etwas nach Kanada oder in die USA versetzt. Pinienwälder säumen den Wegrand und auch die Temperaturen sinken ein bisschen. Wir bezahlen die 3 Franken Eintritt pro Person zum Nationalpark ‘Lagos de Montebellos’. Der Nationalpark besteht aus dutzenden kleineren und grösseren Seen. Der Park grenzt auch direkt an Guatemala und es gibt sogar einen See, der auf der Grenze liegt. Das Witzige ist, dass man dort zu Fuss ohne Pass oder Kontrolle nach Guatemala laufen kann. Wir schauen uns mehrere der Seen an. Einer der grösseren Seen hat so klares Wasser, dass an einem flachabfallenden Teil ein Strand wie in den Malediven ist. Das Wasser ist leider aber bedeutend kälter und verleitet uns nicht wirklich zu einem Bad. Wir finden dank iOverlander einen sehr gemütlichen Campspot an einem kleineren See. Wir sind die einzigen Leute da und geniessen die Ruhe bei einem kleinen Apéro. Kaum geht die Sonne unter wird es schon ziemlich kühl und wir machen noch ein kleines Lagerfeuer bevor wir ins Auto flüchten.



Nach einer erholten Nacht und leckerem Frühstück wollen wir noch eine kleinere Wanderung unternehmen, wo man Aussicht auf mehrere Seen haben soll. Hier müssen wir nochmals 2 Franken Eintritt bezahlen – mal schauen, ob es sich lohnt. Übrigens ist heute einer der ersten Tage, wo es ziemlich regnerisch ausschaut. Wir lassen uns aber nicht davon abhalten und packen unsere Regenjacken ein. Die Wanderung ist ca. 3 Kilometer lang und führt durch dichten Wald. Immer mal wieder gelangt man an Aussichtspunkte, wo man auf die Seen herab sieht. Die Klippen fallen steil ab und wir sind ganz schön hoch über dem See. Eine tolle Aussicht!


Nach dieser kleinen Wanderung wollen wir uns noch an einem der Seen erfrischen und zu Mittag essen. Das Wasser ist ziemlich kalt und da auch die Luft etwas frisch ist, springen wir nach einem kleinen Hüpfer direkt ins Auto, um uns wieder anzuziehen. Nach gelungener Wanderung, Bad und Essen verlassen wir den Nationalpark auch schon. Wir wollen nämlich heute noch bis direkt vor die Grenze von Guatemala fahren, um dann morgen früh die Grenze zu überqueren.
Wir verbringen unsere letzte Nacht in Mexiko auf einem improvisierten Campingplatz, an einem weiteren wunderschönen Fluss. Leider sind wir erst relativ spät angekommen, sodass wir nicht mehr baden waren, obwohl das glasklare Wasser schon einladend aussah.
Nach so langer Zeit in Mexiko sind wir schon etwas traurig dieses wunderbare Land zu verlassen. Gleichzeitig freuen wir uns aber auch wieder auf ein neues Land. Wir haben Mexiko auf jeden Fall lieben gelernt. Das leckere Essen, die freundlichen und offenen Leute, die wilde Pazifikküste, die unendlichen Palmenplantagen, die glasklaren Flüsse sowie die farbigen und lebhaften Pueblos. Mexiko ist so wahnsinnig vielfältig und bietet so viel mehr als die Touri-Orte in Quintana Roo wie Cancun oder Tulum. Wir können wirklich jedem empfehlen mal einen Blick ins für uns ‘wahre’ Mexiko zu wagen – es enttäuscht definitiv nicht!
Was wir auch gelernt haben und woran wir uns wahrscheinlich (mittlerweile mit einem Grinsen) für immer erinnern werden, ist, dass die Mexikaner absoluuuut Lärm-resistent sind bzw. die Lärm nicht so wie wir wahrnehmen. Für einen Mexikaner ist es nur gemütlich wenn Latino-Musik in unglaublicher Lautstärke aus einer Box schallt. Sie setzen sich dann auch gerne direkt daneben. Oder drei sich in unmittlerbarer Nähe befindende Restaurants denken es ist eine gute Idee, wenn jeder seine eigene Musik aus den Boxen dröhnen lässt. Die Gäste in der Mitte lieben den tollen Musikmix bestimmt. Und an Sonntagen ist es generall unmöglich den Mexikanern aus dem Weg zu gehen. Aber auch in einer unschuldigen Dienstagnacht ist es doch eine gute Idee mit dem Auto an einen Strandparkplatz zu fahren und morgens um 3 Uhr alle Autotüren zu öffnen und die Musik so aufzudrehen, dass man sich hundert Meter entfernt in den Sand setzen kann und die Musik hört. Warum sollte dies die direkt daneben stehenden Camper denn stören? Gleiche komische Frage wie warum man sich denn auch einfach ans andere Ende des riesigen LEEREN Parkplatzes stellen kann? Mittlerweile lachen wir über diese Erlebnisse, auch wenn sie uns in diesen Momenten einige Nerven und schlaflose Nächte gekostet haben. So sind sie halt die Mexikaner 🙂
Was wir leider im negativen in Erinnerung behalten werden ist die absolute Selbstverständlichkeit stockbesoffen mit dem Auto in der Gegend rumzufahren. Egal welches Alter, Geschlecht oder soziale Schicht – gesoffen wird immer und danach noch fahren gehört dazu. Leider ist es weder verpönt noch verachtet. Man macht es halt und hat es wahrscheinlich schon so von den Eltern gelernt… Wenn man von der Polizei angehalten wird, muss man je nach Laune des Polizisten vielleicht 20-50 USD liegen lassen, aber das scheint sie auch nicht zu kümmern.
Vergessen werden wir auch nicht das mexikanische Spanisch, das ausserordentlich fest mit Floskeln geprägt ist (vor allem von der jüngeren Generation). Immer wieder witzig einer Unterhaltung von 2 Minuten zu lauschen, wo aber effektiv nix gesagt wird :-). Für uns wurde es ausserdem schwierig, wenn jedes Wort 5 Bedeutungen haben kann. Wenn ich darüber nachdenke, merke ich aber, dass es bei uns auch nicht anders ist (z.B. geiler Scheiss – ähm naja ausser man mag Scheisse^^). ‘Que verga wey’ kann daher zum Beispiel heissen ‘Woah wie geil eh’ oder halt auch ‘Was für ein Kack’, wobei wir die effektive Übersetzung von ‘verga’ mal aussen vor lassen. Nach ein paar Abenden mit jungen Leuten mussten wir auch aufpassen, dass wir dem netten Señor am nächsten Tag nicht ‘no mames’ (verarsch mich nicht -> faktisch aber “lutsch mich nicht”) an den Kopf werfen.
Noch etwas, das uns ewig in Erinnerung bleiben wird, sind die 2’325’406 Topes, die wir auf unserem Weg durch Mexiko mitgenommen haben. Teilweise ist es sooo anstrengend von A nach B zu fahren, da man so oft abbremsen muss. Glücklicherweise werden die Topes (meistens) mit einer Tafel ein paar Meter davor angezeigt. Naja, eben nur meistens. Leider haben wir auch einige der Topes mit etwas zu viel Geschwindigkeit erwischt. Zum Glück hats Rosie soweit aber überlebt. Jedoch hat sie die Topes gerne mit einem spöttischen Verbrauch von 15-19 Liter Diesel im Durchschnitt quittiert (USA im Vergleich: 12 Liter -.-).
Nun noch das Letzte, was wir niemals vergessen werden: das ESSEN! Wir lieben die mexikanische Küche und auch wenn das Meiste aus Tortillas und Fleisch besteht, ist die Küche trotzdem vielfältig, auf ihre eigene Art. Jede Region hat ihre eigene Interpretation von dem klassischen ‘Taco’ und auch ihren eigenen Namen. Wir haben Tacos mit jeder möglichen Fleisch- oder Fischart gegessen, Quesadillas, Gringas, Tlayudas, Tortas, Huarrachas, Sopes, Enchiladas, Mole, Chilaquiles und so weiter… Unser Favorit ist ‘Tacos de Pastor’! In einer der letzten Wochen in Mexiko haben wir einmal in einem kleinen Foodstand an einem Fluss nicht so leckeres Essen bekommen und erst da ist uns aufgefallen, dass wir davor einfach zu 90% unglaublich gut gegessen haben. Und wir waren sehr oft essen während unserer Zeit in Mexiko. Abgesehen davon, dass es wahnsinnig lecker ist, war das Essen auch immer (abgesehen von fancy Restaurants) sehr preiswert. Nos encanta!
Te amamos Mexico! Hasta la proxima. <3
Da habt ihr wirklich unglaublich Schönes erlebt man hat beinahe das Gefühl live dabei zu sein und diese tollen Fotos, eure Schreibweise mega spannend,traumhaft schön, was es in diesem schönen Mexiko alles zu Sehen gibt…weiter so und passt gut auf euch.