Enrique empfängt uns in seinem Elternhaus in Culiacan und zeigt uns danach erst einmal die Stadt, wo wir auch eine Kleinigkeit bzw. einen riesigen Turm Ceviche essen. Am Abend gehen wir noch ein/zwei Bier trinken und treffen auf einige Culichis (so nennen sich die Einwohner von Culiacan). Wir werden von einem Bekannten von Enrique zum Wakeboarden für den nächsten Tag eingeladen – eine Einladung, die wir kaum ausschlagen können. Das Meer liegt etwa eine Autostunde von Culiacan entfernt und wir treffen uns am nächsten Morgen am Hafen. Es ist eine Gruppe von etwa 12 Personen. Wir sind erstaunt, dass das Boot Platz für so viele Leute bietet. Es ist ein richtig fancy Sportboot und wir sind uns bewusst, dass wir uns hier mit den Rich Kids von Culiacan abgeben (so viel zum Vorurteil, dass Schweizer immer reich sind…). Der Reihe nach bekommt jeder von uns die Chance das Wakeboarden auszuprobieren. Die meisten – so wie wir – haben es noch nie gemacht und es macht sehr viel Spass sich gegenseitig anzufeuern und zuzuschauen. Dario und ich meistern es beide sehr schnell (Surfen und Snowboarden sei Dank) und haben einen Riesenspass! Zum Mittag fahren wir in ein Restaurant über dem Wasser, das nur per Boot zu erreichen ist und eine grosse Vielfalt von Mariscos anbietet. Que rico! Zurück in der Stadt treffen wir uns mit einigen noch auf ein Bier, um auf den gelungenen Tag anzustossen. 🙂

Enrique’s Freunde überreden uns noch einen Tag länger in Cualican zu bleiben weil sie unbedingt ein mexikanisches BBQ mit uns machen wollen. Wir verabreden uns also für den nächsten Abend mit ihnen. Davor besuchen wir noch den botanischen Garten, der Mitten in der Stadt eine schöne Oase bildet. Das Klima hat sich gegenüber Baja ein bisschen verändert. Am Tag ist es sehr heiss und abends kühlt es schon ziemlich ab, dass man gerne lange Kleider anzieht. Wir kaufen gemeinsam für unser BBQ ein und fahren zu einer Art “Condominium”, wo eine von ihnen wohnt. Es ist wie ein ganzer Stadtteil, der durch Security Gates überwacht wird. Darin befinden sich viele Wohnhäuser, aber auch Supermarkets, Restaurants und alles was man sonst so braucht. Wir starten mit dem BBQ und bereiten erstmal die berühmte Salsa zu. Dafür schmeisst man einfach das ganze Gemüse auf den Grill und lässt es etwas schwarz werden. Danach wird es noch gewürzt und püriert. Richtig lecker! Dazu gibts Tacos mit Rindfleisch, Käse und Guacamole und ein, zwei oder drei Bier. Wir verbringen einen lustigen Abend mit der Gruppe.




Am nächsten Tag brechen wir gemeinsam auf in Richtung Süden. Enrique will uns noch ein paar Tage begleiten und uns ein paar Surfspots auf dem Weg bis nach Mazatlan zeigen. Der erste Surfspot, den wir anfahren, sieht nicht ganz so vielversprechend aus, daher entscheiden wir uns noch ein Stück weiterzufahren. Unterwegs lernen wir von Enrique auch wie man die mexikanischen Mautstellen umfahren kann 😉 Der zweite Spot ist ein Volltreffer und ein echter Geheimtipp, den man niemals finden würde, wenn man nicht weiss wo er ist. Wir schlagen nur wenige Meter vom Meer entfernt unser Lager auf, geniessen den Sonnenuntergang und machen später noch ein Lagerfeuer. Dies sind die Abende, die wir sehr geniessen. Am nächsten Morgen sehen die Wellen vielversprechend aus und wir schnappen uns unsere Surfbretter. Der Spot bietet sowohl linke als auch rechte Wellen und wir müssen das Ganze nur zu Dritt teilen! Währenddem wir auf die nächsten Wellen warten, schwimmen Schildkröten um uns herum und Rochen springen aus dem Wasser. Ein magischer Spot! Wir entscheiden uns nach einem ausgiebigem Frühstück weiterzufahren und den nächsten Spot zu entdecken.

Der nächste Spot soll direkt beim Fischerhafen eines kleinen Dorfes sein. Leider aber haben wir nicht so Glück da der Swell ziemlich schwach ist, funktioniert die Welle nicht. Wir entscheiden uns über eine ruppige Piste auf den Hügel nebenan zu fahren und dort Abendessen zu kochen. Am nächsten Tag checken wir die Welle nochmals, jedoch ist es wiederum zu klein um zu surfen. Tja so ist das halt beim Surfen, die Natur spielt leider eine sehr grosse Rolle. Somit wars das mit dem Surfen für den Moment und wir fahren nach Mazatlan, wo uns Enrique durch die Gassen führt und wir in einem Restaurant mit super Ausblick noch das letzte Mal gemeinsam frühstücken.




Danach geht es für uns weiter in den Süden und Enrique dreht um und fährt zurück nach Culiacan. Wir übernachten an einem schönen Spot direkt am Meer mit einer Palmen-Plantage im Rücken. Nach einem gemütlichem Frühstück fahren wir am nächsten Morgen jedoch direkt weiter. Nächstes Ziel heisst San Blas, nachdem wir zig Stunden über Topes (Bodenwellen aus der Hölle) holpern. Leider gibt es in San Blas ziemlich viele Sandfliegen und es ist draussen kaum auszuhalten. Wir beschliessen unser Abendessen ins Dorf zu verlegen, welches etwas weiter vom Meer entfernt ist.

Es gibt da eine winzige Welle, welche aber viel Spass macht. Dario verbringt ein bis zwei Stunden im Wasser während Vanessa gemütlich frühstückt. Danach fahren wir weiter um uns wiedermal mit Jonas & Clara zu treffen, welche nur etwa 20 Kilometer weiter südlich auf einem Stellplatz stehen. Wir treffen uns da auf ein Schwätzchen, sind aber nicht vom Platz begeistert und fahren daher weiter nach Playa Tortuga. Wir hoffen das hinter dem Name auch ein bisschen Wahrheit steckt. 🙂 Der Weg zum Strand enttäuscht auf jeden Fall schon mal nicht – wir fahren auf einer kleinen Sandpiste durch Palmenplantagen. Am späten Nachmittag erreichen wir den Traumstrand mit tausenden Palmen. Wir geniessen den Sonnenuntergang und beginnen bald schon mit dem Abendessen. Während dem Essen in der Dunkelheit sehen wir einige Leute weiter unten am Strand mit Taschenlampen und sehen einen grossen Schatten. Schnell ist unser Abendessen vergessen und wir entdecken eine Tortuga (Schildkröte), die soeben aus dem Meer kommt. Die Tortuga beginnt ein Loch zu graben und wir haben das Glück ihr beim Eier legen zuschauen zu können. Nachdem sie fertig ist, markieren wir das Nest mit einigen Holzstecken, um es zu kennzeichnen. Hätten wir uns sparen können – denn kurz darauf kommt ein Typ von einer Schildkröten Organisation und gräbt die Eier aus, um sie in Sicherheit auszubrüten. Wir helfen ihm dabei. Wir zählen die ausgegrabenen Eier – unsere Tortuga hat 85 Eier gelegt! Der Typ lädt uns ein am nächsten Tag beim Freilassen der geschlüpften Baby Tortugas mitzuhelfen. So gehen wir also am nächsten Abend zu der Tortuga Sanctuary und helfen dabei die etwa 400 Babys freizulassen. Wir sehen ihnen dabei zu wie sie ins Meer watscheln – Bucket List Moment! Und das ganze noch während einem traumhaften Sonnenuntergang. An diesem Strand werden in der Hauptzeit bis zu 800 Schildkröten-Eier täglich gerettet und dann an einem geschützten Ort wieder vergraben bis die Babys schlüpfen. Danach werden sie gesammelt und am Abend frei gelassen. Dadurch sollen sie nicht von Hunden, Racoons, Vögel etc. getötet werden. Leider erfahren wir dabei auch das nur etwa 1 Baby von 1000 überlebt, was ganz schön traurig ist. Die Schildkröten kehren dann jedes Jahr zum selben Strand zurück um wiederum Eier zu legen.






Am nächsten Morgen gehen wir auf Jagd nach ein paar Kokosnüssen. Beim ersten Anlauf versucht Dario eine Palme hochzuklettern aber scheitert leider dabei. Wir versuchen dann die Kokosnüsse mit einem Stein von der Palme runter zu schiessen – voller Erfolgt! Unsere Machete, die wir seit Monaten nutzlos dabei haben, kann nun auch endlich gebraucht werden. Dazu gibts Crepes mit Nutella unter den Palmen. Wir konnten auch unsere Freunde Jonas & Clara überreden an den wunderschönen Spot zu kommen und verbringen den Tag noch mit ihnen bevor wir am nächsten Tag weiterfahren. Am Morgen während dem Frühstück entdeckt Vanessa plötzlich einen Wal, der einige Meter bzw. mind. 1 Kilometer entfernt aus dem Meer springt. Unser erster Wal dieser Reise! 🙂
Wir haben vor einigen Tagen einen (Geheim)-Tipp bekommen für einen Surfspot, der nur per Boot oder über eine 4×4 Strecke zu erreichen ist. Der vorhergesagte Swell verspricht zwar nicht so viel, aber wir wollen den Spot trotzdem anfahren. Wenn niemand anders dahin kommt, ist es bestimmt auch ein cooler Campspot! Wir folgen also der Beschreibung und finden uns bald auf einem “Jungle Track” wieder. Der Weg wird immer enger und bewachsener. Rosie schlägt sich durch den Jungle, vorbei an Palmen, Blumen, Lianen und sonstigen Pflanzen. Der Weg ist ganz schön abenteuerlich und die paar Kilometer ziehen sich enorm. Nach über einer Stunde erreichen wir endlich den besagten Strand und werden nicht enttäuscht. Der Strand liegt in einer kleinen Bucht und ist umrandet vom Jungle. Das Wasser ist mal wieder kristallklar. Darauf stossen wir erst mal mit einem Bier an! Es tauchen tatsächlich noch zwei andere Touris auf, die von einem Fischer am Strand abgeladen werden. Bei Sonnenuntergang verschwinden sie wieder und wir haben die Bucht komplett für uns alleine. Nach einer erholsamen Nacht packen wir am Morgen unsere Surfbretter aus und beschliessen diese Welle mal abzuchecken. Leider stimmte der Forecast und die Welle ist ziemlich klein. Wir glauben mit dem richtigen Swell könnte es eine perfekte linke Welle sein. Dadurch, dass es klein ist, bricht die Welle leider super nahe an den Steinen, wo das Wasser knapp einen halben Meter tief ist. Wir wagen es trotzdem ein paar Wellen zu surfen und geniessen es die ganze Bucht für uns alleine zu haben. Die holprige Fahrt durch den Jungle hat sich auf jeden Fall gelohnt!




Wir beschliessen für die Nacht in den nächsten Ort auf unserer Liste zu fahren, San Pancho, wo auch Jonas & Clara bereits sind. Es ist einer der ersten touristischeren Orte an dieser Küste und wir geniessen es mal wieder ein bisschen “Sight-Seeing” zu machen. San Pancho ist nicht riesig, es ist mehr oder weniger eine Strasse mit einigen Shops, Kaffees und Restaurants sowie einigen Bars am Strand. Zusammen mit Jonas & Clara schauen wir uns den Sonnenuntergang an und geniessen ein Bier in einer der Bars. Zum Abendessen gibts einige Pizzastücke. Die Nacht auf dem halb-offiziellen Camping ist leider nicht ganz so ruhig und wir werden schon gegen 4 Uhr morgens von unzähligen Hähnen geweckt. Nach einem Cappuchino und Pain au Chocolat (Vorteil eines Touri-Dorfs :-)) beschliessen wir weiter nach Sayulita zu fahren. Sayulita wurde uns von so vielen Leuten empfohlen, also wollen wir uns dies auch unbedingt anschauen. Als wir da ankommen, ist richtig viel los. Die Suche nach einem Parkplatz gestaltet sich schon mal schwierig. Endlich auf einem freien Platz an der Strasse wird Vanessa beinahe von einem riesigen Iguana erschlagen, der vom Baum fällt!!! Das Tier ist über ein Meter lang und ist einfach aus etwa 10 Meter Höhe vom Baum gefallen. Zum Glück hat es ihm nichts gemacht und der Iguana und Vanessa haben sich etwa gleich fest erschrocken. Wir schauen uns ein bisschen die Hipster-Stadt an, welche uns aber ein bisschen zu Touri ist. Die Wellen sind ultra klein und etwa 50 Leute sind im Wasser, NEIN DANKE. Da es keinen guten Schlafplatz in der Umgebung gibt, entscheiden wir uns bald weiter zu fahren.
Weiter fahren werden wir mit dem Blog ein andermal 😉


….coole Erlebnisse…., wann schreibt ihr weiter…? LG Hubi
Wir waren etwas faul in letzter Zeit… aber versuchen wieder aufzuholen! 🙂